Spielformen im Spielfilm

Die aktuelle Konjunktur exzentrischen Erzählens im gegenwärtigen Kino ist längst nicht mehr bloß die Illustration einer condition postmoderne, sie verweist vielmehr auf die Hybridisierung von Erzählung und Spiel im digitalen Medienumbruch. Insbesondere im massenattraktiven Spielfilm stehen nicht mehr die selten gewordenen Identifikationsofferten im Zentrum des Interesses und die Zuschauer sorgen sich auch nicht um Interpretationshypothesen, sondern sie finden Vergnügen an Erzählrätseln und verfolgen neugierig das Spiel mit unterschiedlichen Plotvarianten oder paradoxalen Welten. In den Beiträgen dieses Bandes werden Formen dieser Hybridisierung exemplarisch aufgeschlüsselt und genealogisch nachvollzogen.

Rainer Leschke lehrt Medienwissenschaft an der Universität Siegen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Medientheorie, Medienmorphologie und Medienethik. Jochen Venus ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des SFB/FK »Medienumbrüche« der Universität Siegen. Er interessiert sich vor allem für die Theorie und Pragmatik der Analyse von Populärmedien (Spielfilm, Popmusik, Comic, Computerspiel).