Spracherwerb bei (früh)bilingualen Kindern

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,1, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist heutzutage kaum zu bestreiten, dass das ganze Europa mehrsprachig ist. Deutschland bildet da keine Ausnahme: Es bestehen zahlreiche Mischehen, Emigrantenfamilien pflegen ihre Landessprachen. Einwanderer und ihre Kinder, die nach Deutschland kommen, müssen sich den neuen Bedingungen anpassen, auch in sprachlicher Hinsicht. Das Kontingent der Schüler an deutschen Schulen ist alles andere als homogen. In dieser Situation stellen sich Eltern und viele Lehrer die Frage, wie man solchen Kindern gegenüber sprachlich verhält und wie man mit der Muttersprache der Kinder umgeht. Nicht selten sind Fälle, bei denen Eltern in Deutschland auf die zweisprachige/mehrsprachige Erziehung der Kinder verzichten, um gleichsam die deutsche Sprache bei den Kindern nicht zu 'benachteiligen' oder zu 'stören'. Eine zweisprachige Kindererziehung ist bis heute mit vielen Vorurteilen verbunden. Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, bilinguale Spracherwerbsprozesse zu erklären und zu veranschaulichen, dass Zweisprachigkeit nicht schädlich ist, wenn man das Kind richtig fördert. Um an das Problem der Zweisprachigkeit heranzugehen, wird die Arbeit nach dem folgenden Plan aufgebaut: man fängt mit allgemeinen Spracherwerbs- und Sprachentwicklungstheorien (Kapitel 2). Das ist unerlässlich, denn Spracherwerbsprozesse verlaufen bei ein- und mehrsprachigen Kindern identisch. Hier werden Prozesse der Lauterzeugung und Wortschatz- und Grammatikentwicklung behandelt. Auch ein kurzer Überblick der allgemein geltenden Spracherwerbstheorien ist vorhanden (Behaviorismus, Nativismus, kognitive Theorie und die Theorie der Interaktion). Danach werden der bilinguale Spracherwerb und seine Spezifika genauer betrachtet (Kapitel 3). Grundbegriffe und das Wesen der Zweisprachigkeit werden erläutert, eine allgemeine Charakteristik des zweisprachigen Individuums wird gegeben. In den darauf folgenden Kapiteln (Kapiteln 4-7) wird auf die mit der Zweisprachigkeit verbundenen Erscheinungen eingegangen. Darunter sind Überlegungen über die Intelligenz der Bilingualen (Kapitel 4), modernen Gehirnforschungen im Bereich Bilingualität (Kapitel 5), Besonderheiten der bilingualen Erziehung von frühem Kindesalter bzw. von der Geburt an (Kapitel 6), Begleiterscheinungen der Zweisprachigkeit - Interferenz und Code-switching (Kapitel 7).

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