Spracherwerbstheorien. Nativismus und Kognitivismus im Vergleich

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: Psycholinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist es, zwei Spracherwerbstheorien zu skizzieren und zu untersuchen, ob diese einer ausreichenden Begründung des Erstspracherwerbs fähig sind. Hierfür gehe ich zunächst auf den geschichtlichen Verlauf der Spracherwerbsforschung ein. Weiterhin werde ich die Grundfragen der Erwerbsforschung darstellen und erläutern, an welchen menschlichen Voraussetzungen sich die einzelnen Erwerbstheorien orientieren. Anschließend werde ich zwei bekannte Spracherwerbstheorien genauer untersuchen. Zum einen gehe ich auf den Nativismus ein, welcher durch seinen wichtigsten Vertreter Noam Chomsky geprägt ist. Überdies werde ich den Kognitivismus vorstellen, welcher durch Jean Piaget Verbreitung findet. Nachdem ich die theoretischen Grundlagen der Konzepte erläutere, werde ich einige Kritikpunkte anhand von empirischen Evidenzen erörtern. Abschließend werde ich beurteilen, ob und inwieweit die theoretischen Konzepte eine Begründung des Erstspracherwerbs liefern. Das Verwenden der Sprache ist heute eine selbstverständliche Fähigkeit, welche für uns Menschen eine enorme Wichtigkeit besitzt. Nur durch Sprache gelingt eine zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion. Nahezu jeder beherrscht die eigene Muttersprache, da er sie im bereits Kindesalter erworben hat. Doch so selbstverständlich das Verwenden von Sprache scheinen mag, so stellt sich dennoch die Frage, wie es möglich ist, im Kindesalter die komplexen sprachlichen Strukturen zu erwerben. Diese Frage beschäftigt ebenfalls die Forschung seit einigen Jahren. Es wurden zahlreiche Theorien entwickelt, welche eine Erklärung des Erstspracherwerbs versuchen.