Sprachgesetzgebung Kataloniens in Geschichte und Gegenwart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Katalanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des Francoregimes hat das lange unterdrückte Katalanisch immer mehr an Bedeutung gewonnen. Obwohl der Zentralstaat auch heute noch stets versucht, allzu regionalistische Tendenzen zurückzudrängen und die Befugnisse der Autonomien gering zu halten, sind die Regionalsprachen ein selbstverständlicher Teil des demokratischen Spanien geworden. In den traditionell wirtschaftlich stärksten Regionen Katalonien und dem Baskenland haben Sprache und Identität den Faschismus überdauert. Seitdem ist man bemüht, wieder eine sprachliche Normalität herzustellen. Besonders in Katalonien hat die Sprache ihren Weg wieder zurück in die Gesellschaft gefunden. Dies ist allerdings nicht von allein geschehen; eine Reihe von Gesetzen wurde erlassen, um die Sprache in Medien, Bildung, Justiz und Verwaltung zu etablieren. Dabei kam es oft zu Kontroversen zwischen dem spanischen Zentralstaat und der Region. Der Konflikt zwischen Katalonien und Spanien ist allerdings nicht neu. Seit Jahrhunderten versucht die Zentralregierung, die Machtbefugnisse Kataloniens durch Gesetzte oder militärische Maßnahmen zurückzudrängen, während Katalonien nach mehr Unabhängigkeit strebt. Nicht zuletzt durch ihre wirtschaftliche Stärke hat die heutige Autonomie es geschafft, die eigene Sprache und Identität zu erhalten. Auch nach dem Ende der Diktatur stehen Barcelona und Madrid sich als Kontrahenten gegenüber, jetzt aber bemüht einen Kompromiss zu finden. Mit der EU kommt neuerdings ein weiterer Akteur hinzu, und das Katalanische muss sich in einem noch größeren Kontext behaupten. Nun hat das Katalanische durch eine Reihe von Gesetzen und Regelungen einen rechtlichen Rahmen erhalten. Wie die aktuelle Gesetzgebung dazu aussieht und wie es dazu kam, versucht diese Arbeit zu erläutern.