Sprachliche Kommunikation im Drama des 19. Jahrhunderts

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Veranstaltung: Das deutsche Drama von Büchner bis Hauptmann, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert stand das Drama an der Spitze der Dichtung. Diese Hochschätzung führte zu einer vermehrten Produktion von Dramen und zu einem ansteigenden Bau von Theatern. Die Allgegenwart klassischer Vorbilder - die deutsche Klassik vertreten durch Schiller, Goethe und Lessing, Shakespeare mit seinen historischen Dramen und die antike Tragödie -kommt im Epigonenbewusstsein der Dramatiker, zum Beispiel bei Grillparzer oder Grabbe zum Vorschein. Dennoch ist auch eine schrittweise Modernisierung des Dramas zu konstatieren. Der Wandel, der sich vollzieht, führt vom eingreifend handelnden Menschen, über 'leeres Heldenspiel' bis zum Endpunkt der Reflexion, an dem die restlose Determination des Individuums steht. Thematisch vollzieht sich eine Abkehr vom adeligen Personal, indem der Mittelstand bzw. die unteren Stände und Klassen tragikfähig werden. Die soziale Lage bedingt nun den Konflikt. Hauptmann gilt als Fazit der Entwicklung des Dramas im 19. Jahrhundert. Sein Werk vereint alle Innovationen der Epoche, vor allem ästhetischer Art. Doch wie sehen diese Neuerungen auf dem Gebiet der sprachlichen Kommunikation aus? In der vorliegenden Arbeit sollen die Veränderungen der Figurenrede anhand drei ausgesuchter Dramen aufgezeigt werden. Mit Friedrich Hebbels 'Maria Magdalena', zur Gattung des bürgerlichen Trauerspiels gehörend, geht die Abwendung von der heroischen Tragödie einher und damit auch vom Versdrama. Die 'natürliche Sprache des Herzens' soll nun in Prosa wiedergegeben werden. 'Woyzeck' von Georg Büchner markiert die Schnittstelle zwischen bürgerlichem Trauerspiel und sozialem Drama. Indem die Sprachautonomie des Subjekts aufgehoben wird, verändert sich die Kommunikation im Drama grundlegend. Mit Gerhart Hauptmanns 'Die Weber' kommt ein naturalistisches Sozialdrama der 1890er Jahre in den Blick, bei dem es zur Ausdifferenzierung eines milieugebundenen Sprechens kommt.

Corinna Gronau, M.A., wurde 1988 in Berlin geboren. Ihr Studium der Kunstgeschichte und Germanistischen Literaturwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universitat Jena schloss die Autorin mit dem akademischen Grad Bachlor of Arts erfolgreich ab. Ihr Masterstudium der Kommunikation und Sprache mit dem Schwerpunkt Medienwissenschaft absolvierte sie an der TU Berlin. Praktische Erfahrung in den Bereichen Redaktion, Marketing und Lektorat konnte Corinna Gronau in mehreren Praktika und einem Verlagsvolontariat sammeln. Derzeit arbeitet sie als PR-Beraterin in einer Agentur in Ingolstadt.

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