Sprachpolitik der Französischen Revolution
Autor: | Münzner, Christina |
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EAN: | 9783640835836 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 24 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 18.02.2011 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Französische Philologie - Landeskunde und Kultur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Revolution von 1789 veränderte sich das Wesen Frankreichs in politischer, rechtlicher und sprachlicher Weise grundlegend. Mit der Abschaffung des Ancien Régime und der darauf folgenden Absetzung des absolutistischen Monarchen Louis XVI wurden die Weichen für ein neues Rechtssystem und eine neue Staatsform gestellt. Um den Bürgern der neugegründeten Nation Ihre Rechte und Pflichten mitzuteilen und um ihnen die Chance zu geben, sich am politischen Geschehen beteiligen zu können, bedurfte es einer gemeinsamen Sprache, welche in Frankreich bis 1789 nicht vorhanden war. Noch am Anfang des 18. Jahrhunderts wurden mehr als 30 verschiedene Dialekte in Frankreich gesprochen und nur sehr wenige Bewohner waren des Französischen mächtig, der Sprache der Adligen und des ehemaligen Hofes (Leclerc1 2009). Um den unterschiedlichen Kulturkreisen der Nation eine gemeinsame Identität zu geben, die Ideen der Revolution zu verbreiten und nicht zuletzt um die französische Nation gegenüber anderen Staaten sprachlich abzugrenzen, wurde ab 1789 eine teilweise höchst aggressive Sprachpolitik betrieben. Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Mitteln und den Auswirkungen der Sprachpolitik im Zeitraum von 1789 bis 1799, vom Sturm auf die Bastille bis zur Machtergreifung Napoleons. Zuerst soll das Wesen von Sprachpolitik im Allgemeinen definiert und deren Geschichte in Frankreich bis zur Revolution skizziert werden, um dann die Bedeutung für die Bildung der französischen Nation näher zu beleuchten. Im zweiten Teil soll dargelegt werden, in welcher Beziehung die Dialekte zur neuen Identität der französischen Nation standen, und warum und wie sie bekämpft wurden. Weiterhin soll darauf eingegangen werden, mit welchen Mitteln die Sprache zur Pflicht für alle Franzosen erklärt wurde und wie sich die Sprachpolitik zum ¿terreur linguistique¿ zuspitzte, mit welchem die systematische Vernichtung der Dialekte einherging. Im letzten Teil soll besonderes Augenmerk auf die Veränderungen in der französischen Sprache während der Revolution gelegt werden. Hierzu sollen zuerst einige der sprachlichen Neuerungen und Änderungen betrachtet werden, die nur eine relativ kurze Zeit Bestand hatten und dann jene, welche bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind. Die Summe der vorgebrachten Argumente soll zum Schluss einen Einblick in die französische Sprachpolitik einer der an politischen Veränderungen reichsten Jahrzehnte der europäischen Geschichte gewähren.