Sprachpolitische Bestimmungen zur Integration von Einwanderern

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Skandinavistik, Note: 1,8, Humboldt-Universität zu Berlin (Nordeuropa Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Integration ist ein heute weit verbreiteter und vielseitig angewandter Begriff, den es stets von neuem zu definieren gilt. In der Übersetzung bedeutet Integration die Eingliederung bzw. Einbettung in ein Ganzes. Ein Subjekt kann also Teil eines Ganzen bzw. einer Gesellschaft werden, indem bestimmte Faktoren erfüllt werden. Im Fall der Integration können diese Faktoren das Sprechen der Landessprache, das Anpassen an bestimmte Normen, Verhaltensregeln und Umgangsformen oder das Einhalten von Gesetzen sein. Jedoch ist Integration nicht gleichzusetzen mit Assimilation, bei welcher es sich um eine vollständige Angleichung des Subjekts an die Masse handelt. Schließlich ist es bei der Integration nicht erwünscht, dass die Kultur, die Sprache oder die Religion des Herkunftslandes abgelegt werden. Es ist eine besondere Gratwanderung zwischen Herkunftskultur bzw. -sprache und Fremdkultur bzw. -sprache erforderlich, um von Integration und nicht von Assimilation1 oder Segregation2 sprechen zu können. Die Sprache spielt im Integrationsprozess eine wichtige Rolle. Neben ihr gibt es allerdings weitere bedeutsame Bereiche wie den Arbeitsmarkt, soziale Netzwerke oder die Politik. Sie bauen - wie die Teilnahme am politischen Geschehen - auf den sprachlichen Fertigkeiten auf, begünstigen - wie in sozialen Beziehungen - den Spracherwerb oder stehen - wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt - in Wechselwirkung zur Sprache. Außerdem wird zwischen direkten und indirekten Einflussfaktoren unterschieden. '[D]as Wanderungs- und Bleibemotiv, die Aufenthaltsdauer, das Einreisealter und die Bildung (sowohl im Herkunfts- wie im Aufnahmeland), das mitgebrachte kulturelle Kapital, der darüber bedingte subjektive Eigenwert der Sprache und die (individuelle) Intelligenz'3 haben eine direkten Einfluss auf die sprachliche Integration. Indirekt bedingt ist sie durch die Motivation zum Lernen (z.B. durch die Aussicht auf eine bessere Arbeitsstelle), den Zugang (Kursangebote), die Qualifikation der Lehrkräfte und die Qualität des Unterrichts, die individuellen Fähigkeiten (Vorbildung oder spezielle Lernfertigkeiten) sowie die Kosten des Lernens (Kosten der Sprachkurse, Zeitaufwand).

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