Spuren von Krieg und Terror

In den letzten Jahren hat die zeitgeschichtliche Archäologie erheblich an Bedeutung gewonnen. Von besonderem Interesse sind Tatorte von Krieg und Terror des 20. Jahrhunderts in Deutschland, in Europa und vielen anderen Teilen der Welt. Gedenken und Erinnerung an die Opfer der Gewalt sind stets im Fokus. Dies schließt die würdevolle und ethische Behandlung der Opfer ein, es geht oft darum, ihnen ihren Namen und ihre individuelle Geschichte zurückzugeben. Dazu bieten sich die materiellen Hinterlassenschaften sehr gut an, seien es bauliche Überreste von Baracken der Zwangslager und Tötungseinrichtungen, seien es die zahllosen Objekte der Opfer und der Täter, die einen tiefen Einblick in die Zeit geben. Von besonderem Aussagewert für die global zu beobachtenden Überlebensstrategien der Häftlinge, aber auch der Soldaten, sind zahlreiche Objekte, die mit einfachsten Mitteln selbst gefertigt wurden und an das soziale Leben vor der Gefangenschaft, vor dem Krieg anknüpfen oder erinnern sollen.

Claudia Theune ist Universitätsprofessorin am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien. Forschungen zu ehemaligen Konzentrationslagern und Überlebensstrategien in ehemaligen Zwangslagern; Siedlungsstrukturen in marginalen Landschaften im Alpenraum; Identitäten und Repräsentationsformen.

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