Staatliche Institutionenbildung in Ostdeutschland

Wie entstehen staatliche Institutionen? Diese Frage wird am Beispiel der Kreisgebietsreform und der Regionalplanung in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass der Institutionentransfer erhebliche Gestaltungsspielräume freisetzte, die vor allem auf die transferierten föderativen Strukturen zurückzuführen waren. Es wird ein anschauliches Bild vermittelt, wie diese Spielräume von Auseinandersetzungen über unterschiedliche Ideen bestimmt wurden. Die Untersuchung verdeutlicht, dass die Rolle von Ideen keineswegs nur darin zu sehen ist, dass sie Komplexität reduzieren und Situationen und Interessen definieren. Sie liegt vielmehr auch in ihrer Mehrdeutigkeit im politischen Kommunikationsprozess, die interpretative und strategische Spielräume für politische Führung eröffnet. Aus dem interpretationsoffenen Charakter von Ideen kann man jedoch auch schließen, dass Institutionenbildungsprozesse selbst kontingent sind.

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