Staatsbildung als Gesellschaftsreform

Eine mittelbare Folge der Französischen Revolution waren tiefgreifende Reformen in der politisch-sozialen Organisation der deutschen Staaten zu Beginn des 19. Jahrhunderts - nicht nur in Preußen, sondern auch in den süddeutschen Mittelstaaten Bayern, Württemberg und Baden. Dieses Buch behandelt einen zentralen Bereich dieses nach wie vor faszinierenden und auch politisch aktuellen Versuchs, rückständige Gesellschaften »von oben« radikal zu modernisieren: die Reformen von Verwaltungs- und Herrschaftsorganisation und der politischen Verfassung. Zum ersten Mal geschieht dies hier in konsequent vergleichender Perspektive, durch die die traditionelle Dominanz der preußischen Reformen im historischen Bewußtsein ein Stück weit korrigiert werden soll. Wer bisher eine Zusammenfassung, Synthese und schlüssige Interpretation dieses wichtigen Themas vermißt hat, wird sie hier finden. Zugleich ist das Buch eine empirische Fallstudie in systematischer Absicht, ein historischer Essay über das besondere Verhältnis von Staatsbildung und Gesellschaft in Deutschland. Nolte vertritt dabei die provozierende These: Je rigoroser die bürokratisch-administrative Intervention in die traditionelle Gesellschaft sein konnte, desto günstiger waren die Voraussetzungen für Staatsbürgergesellschaft, konstitutionelle Verfassung und gesellschaftliche Partizipation. Unveränderter Nachdruck

Paul Nolte ist Professor für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen an der FU Berlin.

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