Staatskrise Ecuador

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Arbeitslosigkeit, inflationsbedingte Realeinkommensverluste, akute Armut und Marginalisierungsprozesse sind vielerorts die Fakten, die als Ergebnis der in den letzten Entwicklungsdekaden vorwiegend verfolgten Modernisierungs- und Industrialisierungsstrategien vorliegen. Viele Länder Lateinamerikas sind von diesen traurigen Tatsachen gekennzeichnet. Die jetzige vieler Staaten Situation ist das Resultat der Wirtschafts- und Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte und einer vor dem Kollaps stehenden Ökonomie. Seit den 1950er Jahren haben sich in der Wirtschaftspolitik Lateinamerikas zwei unterschiedliche entwicklungsstrategische Konzepte abgelöst. Nach dem Scheitern der binnenorientierten Konzepte ist die weltmarktspezialisierte Entwicklungsstrategie das neue entwicklungspolitische Leitbild. Wie es zu dieser Entwicklung gekommen? Welche Chancen und Probleme ergeben sich aus dem Paradigmenwechsel? Ausgehend dieser Leitfragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Problematik, inwieweit die gegenwärtigen Diversifizierungsbestrebungen als effiziente Neoliberalisierungspolitik mit Erfolg besiegelt sind und ob diese zu einem gedeihlichen Wirtschaftswachstum in einer weniger entwickelten Gesellschaft beitragen können. Dies wird am Beispiel Ecuador näher erläutert. Zunächst werden die Wirtschaftspolitiken in Lateinamerika allgemein im 20. Jahrhundert in Kapitel zwei besprochen. Die Grundlage bildet die Ausgangssituation in den lateinamerikanischen Staaten nach den Unabhängigkeitsphasen. Während dieser Phase stellen sich die Länder als starker Rohstofflieferant für die Industrienationen dar. In den 1960er Jahren versucht man aber dann, sich von diesem Globalisierungsprozess abzulösen und man wendet sich der Importsubstitution zu. Nach Scheitern dieser Wirtschaftspolitik, versuchen viele lateinamerikanische Staaten in den 1990er Jahren durch eine Neoliberalisierungspolitik die Schäden zu deregulieren und integrieren sich wieder in den Weltmarkt. Im darauf folgenden Kapitel drei wird untersucht, wie die im Kapitel zwei beschriebenen angestrebten Theorien in der Praxis aussehen. Dazu soll das Beispiel Ecuador dienen. Es wird gesagt, auf welcher Basis sich im Land die Wirtschaftspolitik der Importsubstitution etabliert und der Weg in die Wirtschaftskrise beschrieben. Als Deregulierungsmaßnahme bewegte man sich in Richtung der Diversifizierungsmaßnahmen, um die bestehende Erdölabhängigkeit zu verringern. [...]

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