Stadt im Bauernkrieg. Die Reformation am Beispiel von Memmingen

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Trier, Veranstaltung: Europa im Zeitalter Karl V., Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu zeigen, daß die Städte nicht nur unbeteiligte Beobachter des Ereignisses, das in der Geschichtsforschung als Bauernkrieg eingegangen ist, unter neueren Gesichtpunkten aber als Revolution des Gemeinen Mannes bezeichnet wird, waren oder Rückzugsgebiete der Haufen, sondern durch ihre innerstädtische Situation, den gedanklichen Hintergrund ihrer Bürger und die Einstellung zur Religion im Ausgang des Mittelalters die Reformation und das Selbstbewußtsein, gegen Mißstände aufzubegehren, begünstigte. Zu diesem Zwecke erscheint es mir sinnvoll, die Situation der Stadt einführend, möglichst allgemeingültig, zu beleuchten. Hierbei bot die Arbeit von Sven Tode den Hintergrund meiner Ausführungen. Anhand des Beispiels Memmingen erörtere ich dann in den Kapiteln 2-3 exemplarisch den Verlauf des Bauernkrieges und zeige auf, wie sich gerade die städtische Situation in den Zwölf Artikeln, welche in Memmingen verfaßt wurden, wiederfindet. Insbesondere der erste Teil meiner Arbeit kann keinesfalls einen allgemeingültigen Überblick über die Situation in den Städten bieten, weil die individuellen Faktoren zu zahlreich sind. Dieses Ziel kann also nur annäherungsweise erreicht werden. Der Teil über die Entwicklung der Reformation und Revolution in Memmingen erstreckt sich über den Zeitraum der ersten Autonomiebestrebungen des Memminger Rates im Bezug auf kirchliche Belange, bis hin zu der Ausarbeitung der Zwölf Artikel durch die Christliche Vereinigung. Insbesondere hier versuche ich zu verdeutlichen, wie sehr der Sonderweg Memmingens in der Revolution die Entstehung der Zwölf Artikel, die bekanntermaßen nicht auf Initiative der Memminger Bürger und Bauern entstanden sind, förderte. Spätere revolutionäre Bestrebungen und reformatorische Entwicklungen lasse ich außer acht, weil sie m. E. nicht direkt auf die städtische Situation im Ausgang des Mittelalters zurückzuführen sind, sondern vielmehr als Rückwirkung der Revolution auf die Situation in Memmingen gesehen werden müssen.

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