Standorteigenschaften von Wallanlagen im mittleren Orkhontal (Zentralmongolei)

Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Archäologie, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Prähistorische Archäologie), Veranstaltung: Prähistorische Archäologie und Geographie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Tal des Orkhon, mit 1124 km einer der längsten Flüsse der Mongolei, verfügt über ein dichtes Netz archäologischer Fundstellen aller Quellengattungen von der Altsteinzeit bis zur frühen Moderne. Darüber hinaus war vor allem das mittlere Orkhontal, das beim Austritt des Orkhon aus dem Khangai-Gebirge beginnt und am Zusammenfluss mit dem Tamir nordwestlich des Sees Ugii in das untere Orkhontal übergeht, während verschiedener historischer Epochen (Xiongnu, Gök-Türken, Uighuren, Mongolen) das Zentrum großer Steppenreiche. Es wird vermutet, dass sich das Tal aufgrund günstiger naturräumlicher Voraussetzungen im Verlauf der Jahrhunderte im Sinne einer 'ritual landscape' zum traditionellen Kernbereich aufeinander folgender nomadischer Großreiche entwickelt hat. Das Orkhon-Tal steht seit den ersten Forschungsreisen europäischer Gelehrter in die Mongolei im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Vor allem die türkzeitlichen Orkhon- Inschriften von Khöschöö Tsaidam sowie die archäologisch langjährig erforschte altmongolische Hauptstadt Karakorum wurden dabei schwerpunktmäßig untersucht. Noch nicht im Fokus der Forschung standen hingegen Wallanlagen im mittleren Orkhontal, von denen sich eine Vielzahl nördlich der ehemaligen uighurischen Hauptstadt Khar Balgas konzentrieren. Funktion und Alter dieser Anlagen, die teilweise Kantenlängen von bis zu 300 Meter aufweisen, sind unbekannt. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts 'Geoarchäologie in der Steppe: Zur Rekonstruktion von Kulturlandschaften im Orkhon-Tal, Zentrale Mongolei' konnten im September 2008 einige ausgesuchte Wallanlagen im mittleren Orkhontal durch Luftbilder lokalisiert und mittels DGPS (Differentielles Globales Positionierungs System) vermessen werden. Mit dieser Arbeit soll nun eine erste Katalogisierung und Beschreibung der Anlagen erfolgen. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht eine Sichtbarkeitsanalyse. Die heute im Gelände nur schwer, auf Luftbildern jedoch ausnehmend gut zu identifizierenden Wallanlagen sollen auf ihre Sichtbarkeit untereinander und ihre Sichtlinie nach Khar Balgas sowie von exponierten Standorten hin untersucht werden. Die zentralen Forschungsfragen lauten daher: •Weisen die Anlagen in ihrer Form und Lage im Gelände Regelhaftigkeiten auf? •Befinden sich die ausgewählten Wallanlagen in Sichtnähe zueinander? •Welche Gebiete sind von den ausgewählten Anlagen sichtbar? •Von welchen Punkten aus sind die Anlagen sichtbar oder einsehbar?

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