Standortressourcen und strategische Wettbewerbsvorteile in grenzüberschreitenden Clustern

Cluster haben sich als Instrument der Wirtschaftsförderung etabliert. Grenzregionen gelten oftmals als wirtschaftlich schwächere Regionen. Hingegen wird die Nähe zu einem Nachbarland häufig als vorteilhaft erachtet. Die Europäische Union forciert beispielsweise gezielt die Entwicklung von grenzüberschreitenden Clustern, um Wachstumsimpulse in Grenzregionen zu erzielen. Hierfür sind ansässige Unternehmen und ihre Wertschöpfungsaktivitäten von zentraler Bedeutung. Von besonderem Interesse ist daher die Problemstellung: Inwiefern können Unternehmen von grenzüberschreitenden Clustern als Standort profitieren? Diese Arbeit wählt ihren Ausgangspunkt in der strategischen Managementforschung, indem eine ressourcenorientierte Perspektive (Resource-based View) für die Untersuchung der Problemstellung eingenommen wird. Diese Perspektive legt den Fokus auf einzelne Unternehmen und ihre Ressourcen. Explizit greift diese Arbeit die Konzeptionalisierung von Clustern als Wertschöpfungsnetzwerke auf und entwickelt diese weiter, indem sie grenzüberschreitende Cluster als grenzüberschreitende Wertschöpfungsnetzwerke konzeptionalisiert. Im Rahmen einer Fallstudienuntersuchung der Windenergiebranche in Schleswig-Holstein und Süddänemark erfolgt eine eingehende Analyse von Standortressourcen und deren Wertschöpfungspotenziale für einzelne Unternehmen. Diese Arbeit bietet tiefgreifende Einblicke in die Wertschöpfungsaktivitäten der betrachteten Unternehmen der Windenergiebranche und leitet fundierte Implikationen ab, die für die Wissenschaft, Wirtschaft und Politik von Interesse sind.

Stephan Rohde studierte internationales Management an der Europa-Universität Flensburg, der Syddansk Universitet und der Lund Universitet. Während der Erstellung der Doktorarbeit am internationalen Institut für Management und ökonomische Bildung, Abteilung für strategisches und internationales Management, war Stephan Rohde in verschiedenen Funktionen an der Europa-Universität Flensburg tätig. Er gehörte einer deutsch-dänischen Forschungsgruppe zu grenzüberschreitenden Clustern, in Kooperation mit der Syddansk Universitet, an. Zudem war Stephan Rohde Stipendiat der Europa-Universität Flensburg und dort zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.