Standortwahl in Zeiten zunehmender Globalisierung der Weltmärkte. Standortbewertungssverfahren nach Kinkel

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,7, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wahl des richtigen Standortes spielt für jedes Unternehmen eine wichtige Rolle. Die zunehmende Globalisierung der Weltmärkte und der Abbau von internationalen Hemmnissen, führt immer mehr Unternehmen der produzierenden Industrie dazu, ihre Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern. Als Grund dafür werden die schlechten Rahmenbedingungen, die in Deutschland herrschen, angegeben. Demnach machen zu hohe Arbeitskosten, kurze Arbeitszeiten, hohe Lohnnebenkosten und Steuern, den Standort Deutschland, neben den potentiellen Niedriglohnländern, als Standort für eine Produktionsstätte, immer unattraktiver. Weiterhin bieten sich für Unternehmen viele neue Standortalternativen, was die Standortwahl komplexer gestaltet. Anhand von Standortbewertungsverfahren, bei denen verschiedene Standortfaktoren (harte Faktoren und weiche Faktoren) bewertet werden, wird aus den gegebenen Standortalternativen die vorteilhaftteste Variante gewählt. Dass sich eine Standortverlagerung in einigen Fällen jedoch als eine Fehlentscheidung her-ausstellen kann, zeigen Rückverlagerungsquoten von Unternehmen, die sich in den Jahren 2000 - 2006 für eine Produktionsverlagerung entschieden haben. In seinem Buch 'In- und ausländische Standorte richtig bewerten', nennt Kinkel (2009) vier Grundfragen, die in jede Standortentscheidung mit einfließen müssen. Nach Kinkel (2009) ist der Grund dafür, weshalb 15 - 25 % der Verlagerungsentscheidungen sich als Fehlentschei-dungen entpuppen, welche einem Unternehmen Verluste in zweistelligen Millionenbeträgen einbringen können, dass diese Unternehmen ihre berücksichtigten Standortfaktoren nicht an-gemessen bewerten. Seine Kritik an traditionellen Standortbewertungsverfahren ist, dass den 'harten Faktoren' bei der Standortbewertung ein viel zu hoher Wert beigemessen wird und im Gegenzug die 'weichen Faktoren' zu kurz kommen, was grobe Fehleinschätzungen bei der Standortbewertung mit sich bringt.