Sterben und Rituale - Braucht die Gesellschaft Sterberituale?

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2.0, Fachhochschule Potsdam (FB Sozialpädagogik), Veranstaltung: Ethik und Ästhetik, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Ich möchte in meiner Hausarbeit dem Gedanken nachgehen, wie ein Individuum von Mensch mit seiner Trauer und seinem Schmerz umgeht, welche Rituale er sich schafft, um mit dem Mysterium des Sterbens umgehen zu können. Dabei ist es mir wichtig, beide rituelle Formen zu beleuchten. Zum einen die Handlungen der Sterbenden selber und zum anderen die Formen der Hinterbliebenen sich mit dem Sterben eines Angehörigen auseinander zu setzen und deren Trauerbewältigung. Dass die Sehnsucht der Hinterbliebenen sich ein Ritual zu schaffen, um die Trauer zu bewältigen sehr groß ist, sieht man an den unterschiedlichsten Formen. Man braucht nur einmal die beiden Stichpunkte - Trauer & Ritual - bei einer Internetsuchmaschine einzugeben und man bekommt eine Fülle von Homepages, die alle, mal mehr und mal weniger, sich mit diesem Thema auseinandersetzen. So gibt es verschiedene Erinnerungsorte für Hinterbliebene, für Fans von 'berühmten Persönlichkeiten' oder auch für Frauchen & Herrchen der verstorbenen Tiere. Auch andere Formen von symbolischen Handlungen begegnen einem unweigerlich. Ich denke da an eine Autofahrt über schöne Alleestrassen vorbei an den Kreuzen der verunfallten Verkehrsteilnehmer, die mit Blumen versehen aufmerksam machen sollen, welche Trauer an diesem Punkt in die Öffentlichkeit hineingetragen wird und die als Ort für die Hinterbliebenen der Verstorbenen dienen, eine Art Verbindung schaffen mit dem Toten. Durch das niederlegen von Blumen wird somit eine rituelle Handlung ausgeführt, die den Angehörigen und Freunden helfen, mit dem Ereignis eines so tragischen Unfalles fertig zu werden. Die Blumen sind in den meisten Fällen eine Art Ritual. Freude noch einmal denen bringen, die nicht mehr auf der Erde weilen. Blumen auch als Zeichen des Lebens. Wobei man als Toter nichts mehr von den Blumen hat. [...]