Steuerfestsetzung durch Kompromiss

Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Gut 60 Prozent der weltweit vorliegenden Fachliteratur zum Thema Steuern und Steuerrecht beschäftigen sich mit den deutschen Regelun-gen und Steuergesetzen. Man ist also versucht anzunehmen, dass das deutsche Steuerrecht, auch durch seine hohe Diversifizierung, jeden Einzelfall erfasst und so die resultierende Steuer festsetzt. Eine Verhand-lung über den staatlichen Steueranspruch scheint eher in ein durch Korruption geprägtes und im Widerspruch zu dem zentralen Gleich-heitsgrundsatz des Grundgesetzes stehendes System zu passen, als in das Bundesdeutsche. Und doch gibt es im deutschen Steuerrecht genau diese Möglichkeit in bestimmten Ausnahmefällen. Das Rechtsinstitut der "tatsächlichen Verständigung" kann in diesen Fällen helfen, einen womöglich langwierigen Rechtsstreit durch einen Kompromiss zu vermeiden. Die Untersuchung und Darstellung dieses Rechtsinstituts bildet den Schwerpunkt des vorliegenden Werkes. Neben der bloßen Darstellung geht der Autor der Frage nach, aus welchen Quellen ein solcher Kompromiss, gerade in Anbetracht des Grundsatzes der Gleich- und Gesetzmäßigkeit der Besteuerung, seine Bindungs-wirkung schöpfen kann. Im zweiten Teil beschäftigt sich der Autor mit den Möglichkeiten, im System einer ex-post Besteuerung eine verbind-liche Auskunft bereits ex-ante zu erhalten.