Der Stadtteil Steyr-Münichholz, 1938 auf dem Reißbrett entworfen, galt als größte nationalsozialistische Mustersiedlung und architektonisches Meisterwerk. Er sollte in Zeiten der Rüstungsproduktion Tausenden Menschen Arbeit und Heimat bieten. Die beiden Autoren, Kinder des Stadtteils, spannen einen Bogen vom Bau der Siedlungsanlage bis zum innovativen Modell der Stadtteilbelebung in den 1980er-Jahren. Damals gründete die beiden Autoren mit Gleichgesinnten den Bildungs- und Kulturarbeitskreis Steyr-Münichholz (BIK), ein Vorbild für moderne Bürgerbeteiligung und Gemeindeforschung. Für ihr Buch haben sie die Geschichte des Stadtteils profund recherchiert und mit eigenen Erinnerungen verwoben. Im Mittelpunkt steht das Leben des einfachen Volkes im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch den Widerstandskämpfern gegen den Faschismus wird ein Denkmal gesetzt. Zahlreiche Straßen in Münichholz sind nach ihnen benannt. Schließlich wird an die Zugehörigkeit des Stadtteils zu Oberösterreich erinnert: Erst am 16. Dezember 1958 wurde Münichholz - bis dahin Teil von Behamberg und niederösterreichisch - endgültig Teil von Steyr und somit Oberösterreich. Der Band enthält 100 historische, zum Teil erstmals veröffentlichte Fotos.

Gu?nter Rammerstorfer, Jahrgang 1946, Grundschule in Mu?nichholz, Akkordarbeiter in den Steyr-Werken, Autodidakt im Bildungsbereich, Recherchen zur Regionalgeschichte, seit 1983 Obmann des Bildungs- und Kulturarbeitskreises (BIK) Steyr-Mu?nichholz, Karl-Czernetz-Preisträger 1984, Absolvent der Sozialakademie der Arbeiterkammer in Mödling, Betriebsratsobmann in einem integrativen Betrieb.