Stoa und Stoiker

Von stoischem Verhalten spricht man, wenn ein Mensch sich nicht durch seine Lebensumstände oder durch Schicksalsschläge aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Die Philosophenschule der Stoa wurde von Zenon etwa um das Jahr 310 in Athen gegründet. Die ethische Hauptforderung heißt: in Übereinstimmung mit der menschlichen Natur zu leben. Dabei ist für den Stoiker nur die Tugend ein Gut und nur die Schlechtigkeit ein echtes Übel. Alles andere, z. B. der Besitz materieller, äußerer Dinge oder der Verlust geliebter Menschen, sind für einen Weisen kein Grund, vom steten Weg zu Ausgeglichenheit und Glückseligkeit abzuweichen. Nach annähernd sechzig Jahren gibt es endlich wieder eine neue große Stoiker-Ausgabe. Das zweibändige Werk, übersetzt und kommentiert von Rainer Nickel, ist nicht nur für Philosophen ein echtes Desiderat. Über Seneca oder Marc Aurel wirken die Gedanken dieser Philosophenschule bis in unsere Tage. Überraschend aktuell und modern wirken beispielsweise die Ratschläge, in allem das rechte Maß zu wahren oder in Übereinstimmung mit der Natur zu leben - ein philosophischer Weg zur seelischen Gesundheit. Im Mittelpunkt stehen die Begründer der Stoa, Zenon, Kleanthes, Persaios, Sphairos, Dionysios von Herakleia, Ariston, Herillos, Chrysippos sowie Panaitios und Poseidonios. Gewirkt habe sie in der Zeit zwischen dem 4. und dem 1. Jahrhundert v. Chr. Wichtige Vermittler stoischen Gedankengutes waren Cicero, Seneca und Marc Aurel.

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