Stöckskespitter

Stöckskespitter, so nannten die Menschen im Barackenlager am Rande der Stadt den kleinen Jungen Peter, der im Sommer 1947 mit der Familie aus dem Osten kommend in die zerstörte Stadt Wuppertal einzog. Da er so gut wie kein Spielzeug besaß, schnitt er sich im angrenzenden Wäldchen einen Stock vom Baum, schnitzte schöne Muster in die Rinde und war den ganzen Tag mit diesem Stock unterwegs. Er lebte in diesen schlechten Zeiten ganz selbstverständlich mit Entbehrungen und lag, als er nach einem halben Jahr mit der Familie nach Wuppertal-Oberbarmen umzog, den ganzen Tag auf der Straße und spielte vornehmlich in Ruinen und Trümmern, während die Eltern auf der Jagd nach Lebensmitteln waren. Dennoch waren er und seine Spielkameraden mit ihrem Schicksal zufrieden. Sie waren Anpassungskünstler und Abenteurer zugleich. Sie kannten nichts anderes als das ganz einfache aber spannende Leben und machten aus allem das Beste.

Peter Schnell, Jahrgang 1941, ärgerte sich jedes Mal, wenn wieder einmal ein Buch erschien, in dem die Kriegsgeneration als nachhaltig geschädigt dargestellt wurde. Da er eine glückliche Kindheit beim Spiel auf der Straße und in den Ruinen, aber auch in der Schule mit 52 Kindern in der Klasse erlebte, setzte er sich selbst an den PC, um in autobiografischen Geschichten seine Erlebnisse in der Nachkriegszeit zu schildern und die entbehrungsreiche Zeit einmal positiv aufzurollen. Peter Schnell veröffentlichte bei BoD bereits zwei Bücher: Gedankenstrich - zwischen Karriere und Ruhestand, ein Tagebuch von seiner 2600 Kilometer langen Wanderung von Stuttgart nach Santiago de Compostela und Ameisen mögen keinen Fisch, einen Pilgerroman.

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