Strafverteidigung und der in dubio pro reo-Grundsatz in Ferdinand von Schirachs Erzählung 'Volksfest'

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Verbrechen, Schuld und Strafe: Die Stories Ferdinand von Schirachs und die Tradition der Kriminalerzählung, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie sehr die Realität des deutschen Strafrechts mit der literarischen Darstellung von Ferdinand von Schirach divergiert, welchen Beitrag von Schirach zur Debatte über Strafverteidigung leistet beziehungsweise welche Ansichten er hierzu in seinen Werken offenbart, wie evident oder subtil dies geschieht, kann exemplarisch an der Erzählung 'Volksfest' aus seinem Buch 'Schuld' nachvollzogen werden. Hierzu liegt der Fokus vordergründig auf zwei Aspekten, die die Erzählung aufgreift: einerseits spricht von Schirach indirekt den in dubio pro reo Grundsatz unserer Rechtsordnung an, andererseits lässt sich ein spezifisches Verständnis von Strafverteidigung erkennen. Die vielfältigen Ebenen, die von Schirach zur Suggestion nutzt, sind Anliegen des Hauptteils. Hier versucht der Autor nachzuweisen, wie von Schirach erzählerisch Position bekennt beziehungsweise welche Mechanismen er anwendet, um den Leser zu führen und wie dies im Text deutlich wird. Anschließend geht der Autor der Frage nach, welche Inszenierungen er darüber hinaus vornimmt, um etwaige falsche Fährten zu legen. Suggestion scheint einer der wesentlichen Gründe zu sein, weshalb von Schirach seinen großen Erfolg sowohl in der Literaturkritik als auch in der breiten Leserschaft selbst zu generieren vermag.

Julia Catharina Eydt (M.A.) ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin, Culturepreneurin & Wissenschaftslektorin. Seit 2023 ist sie Studienleiterin und Bildungs- und Kulturreferentin der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Sie studierte Sprach-, Literatur-und Kulturwissenschaften, Germanistik, Theologie und Geschichte in Halle, Dresden und Leipzig. Ihre Schwerpunkte lagen hierbei im kulturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Bereich. Julia Catharina Eydt arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Lehrstühlen und wissenschaftlichen Einrichtungen, so u.a. dem Mitteleuropazentrum für Staats-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften in Dresden sowie in wissenschaftlichen Verlagshäusern in Dresden und Leipzig. 2019 gründete sie -noch während ihres Studiums- ein freies Lektorat, das sich vornehmlich auf wissenschaftliche Publikationen konzentriert. Darüber hinaus arbeitet sie als Lektorin für den Thelem Universität-und Wissenschaftsverlag in Dresden. Seit 2020 ist sie als Kulturmanagerin für multimediale Kunstprojekte im internationalen Kontext tätig und gründete das Kulturunternehmen 'Eydt&Olivanti' gemeinsam mit dem Hochschullehrer, Komponisten und Jazzmusiker Enrico Olivanti. Seit 2023 ist sie aktiv in der Organisation und Betreuung des Chamisso-Literaturpreises, der gemeinsam vom Verein Bildung und Gesellschaft e.V. sowie der Sächsischen Akademie der Künste verliehen wird. Julia Catharina Eydt lebt in Leipzig, Dresden und Prag und ist verheiratet mit dem Rechtsanwalt Clemens Johannes Eydt.