Straße als Lebensort - Familien- und Heimflucht von Mädchen in Deutschland

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Britta Hallek greift in ihrer Diplomarbeit, "Straße als Lebensort - Familien- und Heimflucht von Mädchen in Deutschland", die aktuelle Debatte um "Straßenkinder" auf. Im Mittelpunkt ihrer Analyse stehen folgende Fragen: Warum wählen Kinder - und hierbei insbesondere die Mädchen - die Straße als Lebensort? Gibt es keine Alternativen und warum lehnen die Kinder die Angebote der Jugendhilfe ab? Wie ist das Leben auf der Straße, welche Bewältigungsstrategien entwickeln sie und welche Zukunftsperspektiven haben sie? Ausgehend von einer intensiven Literaturrecherche und der Mitarbeit in dem Verein ?Phoenix aus der Asche? zeigt die Verfasserin nach einer Einführung in die Thematik, einer zahlenmäßigen und definitorischen Abgrenzung, die Strukturen weiblicher Sozialisation auf. Dies erfolgt durch Bezüge auf eine geschichtliche Betrachtung der Kindheit, die Entstehung des Weiblichkeitsideals, die geschlechtsspezifische Sozialisation in der modernen Gesellschaft und den Wandel der Frauenrolle. In einem weiteren Schritt werden die traditionellen Erklärungsmodelle, das medizinisch-psychiatrische Konzept, das psychologisch-pädagogische Konzept, das sozialisationstheoretische Konzept, das sozialstrukturelle Konzept und das Konzept des Labeling Approach als Begründungen für das ?Weglaufen? vorgestellt und in bezug auf die Themenstellung diskutiert. Eine Verbindung zwischen dem sozialisationstheoretischen, dem sozialstrukturellen und dem Etikettierungsansatz stellt der darauf folgende multi-dimensionale Erklärungsversuch für die Familien- und Heimflucht dar. Dieser Ansatz verbindet gesellschaftliche, sozialstrukturelle und familiäre Belastungsfaktoren, sowie unterschiedliche familiäre Zusammensetzungen, Kommunikationsmuster und Gewalterfahrungen, die die Entstehung der Familien- und Heimflucht von Mädchen bedingen können. Nur dieses Konzept trägt den komplexen Ursachen des Phänomens "Straßenkinder" Rechnung, die sowohl in gesellschaftlichen Veränderungen sowie in Belastungen durch Ausbildungs- und Arbeitsplatzlosigkeit, in Verbindung mit Armut, sozialen Benachteiligungen und fehlendem Wohnraum als auch in eingeschränkten Partizipationsmöglichkeiten am gesellschaftlichen Luxus, liegen können. Eine genaue und differenzierte Betrachtung der Straße als Lebensort, das subkulturelle Milieu, die Merkmale, Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren im Hinblick auf Überlebensstrategien, Gesundheit, Netzwerke, Ordnungsinstanzen und [¿]