Struktur und Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens- Ein kompakter Überblick

Das Gesundheitswesen (GW) in Deutschland ist von beträchtlicher Größe. Hierfür sind sowohl der hohe Beschäftigtenanteil der Erwerbstätigen in Deutschland (ca. 5 Mio. Beschäftigte) als auch die Ausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt charakteristisch. Die Ausgaben für Gesundheit und Pflege haben im Jahr 2019 die 400-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Ein weiteres Merkmal für die Besonderheit des Gesundheitswesens ist seine hohe Regulierung. Charakteristika sind hierfür u.a. die Versicherungspflicht, der damit verbundene Grundsatz des einheitlichen Beitrages (Kontrahierungszwang) als auch das Diskriminierungsverbot; die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Leistungskataloge der sozialen Krankenversicherung und die dazu gehörende Gebührenordnung für ärztliche Leistungserbringung. Für das 'Gut' Gesundheit gelten besondere Eigenheiten und gleichzeitig unterliegt das Dienstleistungsangebot den Bedingungen des sogenannten Gesundheitsmarktes für den keine Ausnahmen von den wirtschaftlichen Prinzipien der Leistungserbringung gelten. Die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steht immer wieder in der gesundheitspolitischen Debatte. Reformvorschläge verbunden mit einem Systemwechsel in Richtung eines überwiegend steuerfinanzierten oder marktwirtschaftlichen Systems werden diskutiert.

Die Autorin kann auf eine langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen zurückgreifen. Prof. Dr. Bärbel Held war bis Mitte 2021 langjährig als Geschäftsführerin in einem Schwerpunktkrankenhaus als auch in einem Universitätsklinikum tätig. Als Professorin für Betriebswirtschaft, Rechnungswesen und Controlling hat sie seit 2004 an verschiedenen Hochschulen gearbeitet und Projekte im Gesundheitswesen durchgeführt. Als Business-Consultant bei einer großen Softwarefirma war sie Vertriebsleiterin für das Thema Healthcare. Außerdem hat sie als Leiterin für Controlling an einer Universität gearbeitet und war Krankenhausplanerin bei der Gesundheitsbehörde in Hamburg.