Studien zum Mischär-Tatarischen

Das hauptsächlich westlich der Wolga gesprochene Mischär-Tatarische gehört als tatarischer Dialekt zu der Nordwestgruppe der Türksprachen und weist Affinitäten zu den westkiptschakischen Sprachen auf. Diese Varietät ist durch frühe Kontakte zu mordwinischen Sprachen, russischen Dialekten und dem Tschuwaschischen gekennzeichnet. Das Mischär-Tatarische erstreckt sich auf eine Entfernung von tausend Kilometern und hat dementsprechend viele verschiedene Kontaktzonen, die die Entwicklung der Mundarten beeinflusst haben. Die Ausbreitung in östlicher Richtung führte infolge der Vermischung zweier primärer mischär-tatarischer Dialekte und der Annäherung an das Kasan-Tatarische und seine Dialekte zur Entstehung weiterer Mundarten. Arman Eleusins Studien zum Mischär-Tatarischen bieten eine Einführung in die tatarische Dialektologie. Verschiedene Ebenen der Sprache wie Phonologie, Wortbildung, Flexion, Tempus-Modus-System und Syntax werden präsentiert und analysiert. Dazu stützt der Autor sich sowohl auf Daten aus älteren und neueren Schriftquellen anderer Forscher als auch auf während eigener Feldforschungsaufenthalte erhobene Aufnahmen gesprochener Sprache sowie aus Informantenbefragungen gewonnene Daten. Das Buch enthält über tausend Satzbeispiele sowie einige Textbeispiele in Transkription, mit Glossierung und Übersetzung, die dem Leser Einblicke in Kultur und Alltag der Mischär-Tataren erlauben.