Stummer Held. Inwiefern gibt Juan Zorilla de San Martin in seinem epischen Gedicht "Tabare¿" dem Volk der Charru¿a eine Stimme?

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,3, Universität Hamburg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Die Auseinandersetzung mit der europäischen Romantik in Hispanoamerika in Lyrik und Prosa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Handlung des 1888 erschienenen epischen Gedichtes "Tabaré" des uruguayischen Schriftstellers Juan Zorilla de San Martín entwickelt sich zu Beginn der Kolonialisierung im 16. Jahrhundert im Gebiet des Río de la Plata. Dies ist die Zeit vor der Selbständigkeit Uruguays, als das Gebiet gerade von den Spaniern besiedelt, die indigene Bevölkerung vertrieben wurde und die Macht noch in den Händen der spanischen Krone lag. Der blauäugige Mestize Tabaré, Sohn eines indigenen Häuptlings und einer Spanierin, wird zusammen mit anderen Charrúa von Don Gonzalo, dem Oberhaupt einer spanischen Ansiedlung, gefangen genommen. Tabaré fühlt sich weder den Charrúa noch den Spaniern richtig zugehörig, nur zu Blanca fühlt er sich hingezogen, da diese ihn ihm nicht den Wilden, sondern den Menschen sieht und sie ihn an seine verstorbene Mutter erinnert. Als Blanca bei einem Angriff der kriegerischen Charrúa vom Häuptling Yamandú geraubt wird, rettet Tabaré sie. Zurück im Dorf wird Tabaré, der Entführung beschuldigt und von Don Gonzalo getötet. Mein Thema soll sich mit der Machtlosigkeit und der geringen Wertschätzung der unterdrückten indigenen Bevölkerung durch die ansiedelnden Spanier beschäftigen. In der Analyse des Gedichts werde ich auf seine metaphysische Bedeutung, die romantische Naturdarstellung und seine Musikalität eingehen, Metrik und Versmaß untersuchen und einige grundlegende Beobachtungen herausarbeiten, die das Gedicht als romantisches kennzeichnen. Schwerpunktmäßig soll das Verhalten und der Charakter Tabarés im Verhältnis zu Blanca untersucht werden.