Sublimierung bei Freud und Scheler

Der Begriff Sublimierung ist - trotz seiner populären Verbreitung - ein äußerst umstrittener Ausdruck, sowohl innerhalb der Psychoanalyse als auch bei Kulturphilosophen und Anthropologen. In psychoanalytischen Kreisen wird oft auf die soziokulturelle Bedeutung hingewiesen, die mit der systematischen Einordnung des Begriffes schwierig zu vereinbaren ist. Die Psychologie und philosophische Anthropologie stößt sich dabei besonders an Sigmund Freuds These, dass Kultur und Geist als Triebableitungen zu sehen sind. Doch nach meinem Empfinden besitzt der Begriff der Sublimierung weiterhin seine Berechtigung und vor allem eine bemerkenswerte Aktualität. So steht jedes Individuum in einem stetigen Spannungsfeld von leiblichen Bedürfnissen sowie kultureller bzw. sozialer Einordnung. Diese beiden Realitäten können mithilfe des Sublimierungsbegriffes näher beurteilt und verbunden werden. Dabei entstehen Fragen über den Zusammenhang von Trieb und Geist, wie etwa ob der Leib ein antigeistiges Prinzip darstellt. Diese Fragen werden in den Bereichen Psychologie, Philosophie und philosophischer Anthropologie zu beantworten versucht. Aus diesem Grunde soll die vorliegende Ausarbeitung den von Sigmund Freud populären psychoanalytischen Begriff der Sublimierung analysieren und neben den Sublimierungsbegriff von Max Scheler einordnen.

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Sublimierung bei Freud und Scheler Kai Wöbcke

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