Suizid - ein gesellschaftliches Phänomen. Kulturvergleichende Betrachtung in Südkorea und Deutschland

Während in Deutschland in den letzten 30 Jahren die Suizidraten erheblich zurückgegangen sind, haben sich die Suizidraten in Südkorea im selben Zeitraum dramatisch erhöht und lagen im Jahr 2016 in etwa doppelt so hoch wie jene Deutschlands (26,9 bzw. 13,6 Suizide/ 100.000 Einwohner jährlich). Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, ob unterschiedliche gesellschaftlich-kulturelle Bedingungen in den beiden Ländern sowie Unterschiede in der Suizidprävention und Therapie diese stark unterschiedlichen Entwicklungen plausibel erklären können. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden zunächst soziologische, psychologische und psychiatrische Entstehungstheorien des Suizids rezipiert und anschließend philosophische, gesellschaftsideologische, demographische, sozioökonomische, psychologische und psychosoziale Faktoren, die auf Suizidalität in den beiden Ländern wirken, kulturvergleichend analysiert.

Stephan Bäumer, B.Sc., wurde 1994 in Bergisch Gladbach geboren. Sein Studium der Psychologie an der Universität zu Köln schloss der Autor mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science erfolgreich ab. Seit 2018 absolviert er ein Masterstudium in Klinischer Psychologie an der Universität Osnabrück. Hierbei beschäftigt sich der Autor umfassend mit kulturspezifischen gesellschaftlichen Bedingungen, die auf die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen wirken. Bereits während des Studiums sammelt der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der psychotherapeutischen Praxis (Schwerpunkte: Suchttherapie und Alzheimerforschung).