Supervision in der Altenpflege - Möglichkeiten und Grenzen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Erwachsenenbildung, Note: gut (2,0), Georg-August-Universität Göttingen (Pädagogisches Seminar), Veranstaltung: Professionelle Supervision - Theoretische Ansätze und Konzepte im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Altenpflege steht schon seit einigen Jahren im Mittelpunkt des Interesses der deutschen Medien. Dabei wird über das Altern der Gesellschaft berichtet, die ständig steigenden Kosten öffentlicher Pflege und die leeren Pflegekassen, über die skandalösen Lebensbedingungen in manchen Altenheimen und die unzumutbaren Arbeitsbedingungen für dort arbeitende Pflegekräfte, über Gewalt in der Pflege und steigenden Personalmangel in den Alteneinrichtungen. Wenn man die öffentliche Debatte über den 'Pflegenotstand' (Dunkel 1994: 11) in Deutschland verfolgt, kommt man fälschlicherweise zum Schluss, dass gerade zu dem Arbeitsfeld Altenpflege, das mit solchen vielfältigen Problemen und Konflikten und mit viel Leiden belastet ist, ein riesiges sowie praktisches als auch wissenschaftliches Interesse seitens der Supervisionsforschung in Deutschland bestehen sollte. Mit Erstaunen musste ich aber nach meinen Literaturrecherchen, gerade das Gegenteil feststellen. In den letzten 20 Jahren, seit dem Jahre 1982, sind in der Fachzeitschrift 'Supervision' nur drei sich mit Supervision in der Altenpflege beschäftigende Artikel (Cordes 1998; Bartsch-Backes 1996; Petzold 1996) publiziert worden. Nur in der Zeitschrift 'Organisationsberatung, Supervision, Coaching' sah es mit dem Interesse zum supervisorischen Tun in der Altenpflege besser aus, dort wurde seit 1994 bis heute ein ganzes Heft (Heft3/1999) dem Thema Supervision in der Altenhilfe gewidmet. Den Literaturberichten war es also zu entnehmen, dass die Supervision in die Altenpflege und in die weiteren Bereiche der Altenarbeit insgesamt also, trotz großem Nachfragepotenzial, nur ganz langsam Eingang findet. Diese Tatsache hat mich überrascht und angetrieben das 'Stiefkind der Supervision' (Junkers 1999: 377) Altenpflege genauer unter die Lupe zu nehmen und den Fragen nachzugehen, wofür Supervision in der Altenpflege gebraucht werden kann, welche Bedingungen sie in diesem Feld vorfindet und welche Grenzen ihr dort gesetzt sind. Im Mittelpunkt der Betrachtung der vorliegenden Arbeit steht somit die Supervision in dem Arbeitsfeld Altenpflege. Dabei sollen erstens anhand der Literaturbeiträge zur Altenpflege die spezifischen Besonderheiten des Feldes Altenpflege dargestellt werden, um von daher die typischen Probleme und Konflikte dieses Feldes, die Gegenstand der Supervision sein können zu beleuchten. [...]