Supervision und Coaching im Gesundheits- und Sozialwesen. Grundlagen, Grenzen und aktuelle Möglichkeiten

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 2,0, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit bietet einen grundlegenden Blick auf Supervision und Coaching. Dieser Blick richtet sich dabei auf die Entstehungsgeschichte und das zu Grunde liegende Gedankengut der Beratungsformate. Durch diese ausführliche Darstellung wird es möglich, die Anwendungsgebiete, die Settings, das individuelle Vorgehen, die Grenzen, aber auch die Möglichkeiten, die Chancen und den Gewinn von Supervision und Coaching, die hier beschrieben werden, nachzuvollziehen. So entsteht die Gelegenheit, die eigenen Grundlagen, die Vorgehensweisen und das individuelle Verständnis im Beratungsprozess zu reflektieren und zu optimieren. Seit einigen Jahren gelten Supervision und Coaching als wesentliche Bestandteile in der Beratungslandschaft und sind fest im Gesundheits- und Sozialbereich implementiert. Der aktuelle Bedarf an Supervision und Coaching ist, insbesondere im Sozial- und Gesundheitswesen, sehr hoch. Diese Tatsache ist nicht nur allein an der Covid-19-Pandemie festzumachen. Belardi beschreibt in diesem Zusammenhang u.a. die Folgen der neuen Arbeitswelt (New Work), sowie den demografischen Wandel als Verursachung eines erhöhten Bedarfes. Richtet man den Scheinwerfer auf diese Beratungslandschaft, taucht auf der einen Seite ein Pool von Supervisorinnen und Coaches auf. Diese Supervisorinnen und Coaches verfügen über die unterschiedlichsten, mehr oder weniger fundierten Vorerfahrungen, Studienabschüsse oder zertifizierten Aus- und Weiterbildungen. Auf der anderen Seite stehen Supervisandinnen, die i.d.R. nur vage Vorstellungen, bzgl. der Organisation, der Systematik, der möglichen Themen und des Beratungsprozesses als solchen haben. Die Auftraggeberinnen, häufig Führungskräfte und Personalverantwortliche der Unternehmen, wirken in dieser Interessenmixtur als dritte Instanz, da sie die Beraterinnen beauftragen und häufig exakte Zielerwartungen an die Supervisorinnen und die Supervisandinnen weitergeben. Dieses Verhältnis der Arbeitskonstellation wird als Dreieckskontrakt definiert. Arbeiten die Coaches in einem abhängigen Dienstleistungsverhältnis, sind sie mit ihrer Planung, Durchführung und mit ihrem möglichen Erfolgsdruck ihrer Interventionen nicht nur ihren Klientinnen und dem Unternehmen, sondern noch einer vierten Instanz, ihrer vorgesetzten Dienststelle, verpflichtet (Viereckskontrakt).