Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe

Susanne Kerckhoff: Berliner Briefe | Für die eBook-Ausgabe neu lektoriert, voll verlinkt, mit eBook-Inhaltsverzeichnis und Fußnoten | Die ersten fünf Jahre nach dem Ende des Naziregimes erscheinen aus heutiger Sicht wie eine black box. Es war auf deutscher Seite eine Zeit der Scham, des sich Unsichtbarmachens, der kollektiven Verdrängung was zur Folge hatte, dass es damals kaum literarische oder journalistische Zeitschau gab. Im Gegensatz dazu sind die Weimarer Republik und der Nationalsozialismus durch Reportagen und Dokumentationen ausgeleuchtet, wie keine anderen Abschnitte der deutschen Geschichte. Susanne Kerckhoff schickt nun mit ihren Berliner Briefen, die erstmals 1948 publiziert wurden, aber für Jahrzehnte vergessen waren, ein krasses Lichtbündel in diese unmittelbare Nachkriegszeit, wirft Licht in die Düsternis des Vergessens, öffnet Augen und hilft verstehen. Das dürfte der Grund sein, warum das Büchlein von Rezensenten als Wunder (Thea Dorn) und Literarische Sensation (Dennis Scheck) gefeiert wurde.

Susanne Kerckhoff (19181950, bei Kriegsende 27 Jahre alt) war eine deutsche Journalistin und Autorin, die sich in den Nachkriegsjahren intensiv mit Schuld und Mitläufertum auseinandersetzte, klarsichtig den prekären moralischen Zustand des Landes sah und politisch um eine Neuorientierung in West- und Ostdeutschland rang. Jahrzehntelang von der Literaturwissenschaft übersehen, ist sie nun zu Recht wiederentdeckt.

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