Syrien-Friedensverhandlungen und die 'Theory of Omnibalancing'. Eine Darstellung

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Vergleichende Außenpolitik im Nahen Osten, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Analyse von bisher durchgeführten Syrien Friedensverhandlungen in Genf und Astana, bzw. auf der Analyse der Erfolglosigkeit aus der Sicht der 'Omnibalancing' Theorie. Zunächst wird die von mir ausgewählte Theorie von Omnibalancing als eine Alternative zu Balance of Power kurz dargestellt und anschließend die theoretische Herangehensweise sowie methodische Aspekte, die die von der Theorie abgeleiteten Hypothesen einschließen. Darauf folgend beschäftigt die Arbeit sich mit den für unsere Fragestellung relevanten politischen Ereignissen und Aspekten des Krieges, um diese Hypothesen zu überprüfen. Die ausgearbeitete Fragestellung bezieht sich auf die Ergebnisse der Syrien Friedenskonferenzen bzw. darauf, wie die Erfolglosigkeit zu erklären ist. Um einer Untersuchung dieser Fragestellung nachzukommen, verschafft sich die Arbeit einen kurzen Überblick über Genfer und Astana Verhandlungen, ihren Beteiligten, deren Zielen und Ergebnissen. Abschließend werden die zentralen Aspekte in einer Schlussfolgerung zusammengeführt und mögliche Implikationen diskutiert. Der aus einer friedlichen Demonstration im März 2011 entwickelte Syrienbürgerkrieg ist von der aktuellen Berichterstattung nicht mehr wegzudenken. Jede tägliche Meldung beinhaltet neue Fakten und Zahlen über die blutigen Kämpfe, unzähligen Opfern und Zerstörungen ganzer Städte in Syrien. Die aktuelle Lage eines der wichtigsten geopolitischen Spieler im Nahen Osten ist durch bewaffnete Auseinandersetzungen, konfessionelle Gegensätze und eine extreme humanitäre Notlage charakterisiert. Aus einem innersyrischen Aufstand gegen das Regime in Damaskus haben diese Auseinandersetzungen einen globalen Charakter bekommen, so dass man häufig von einem Stellvertreterkrieg redet, in dem sowohl die regionalen als auch internationalen Großmächte einen enormen Einfluss auf den Konflikt ausüben. Die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region, die eine katastrophale Auswirkung auf die Zivilbevölkerung mit sich bringt, ein aggressives Verhalten des Islamischen Staates sowie massive Flüchtlingsbewegungen machten es dringlich, Maßnahmen zur Wiederherstellung des Friedens zu treffen.