Szenographie als neues Gestaltungskonzept in Ausstellungen und Museen am Beispiel des Historischen Museums Hannover

Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Der Grund für ein Nachdenken über neue Gestaltungskonzepte liegt darin, dass die aktuelle ?Krise der Museen? ein Überdenken der bisherigen Praxis notwendig macht. Seit Beginn der 1990er Jahre sind Museen von starken Einsparungen betroffen und mit einer Situation konfrontiert, die einerseits dadurch gekennzeichnet ist, dass Museen als Wissensspeicher und als Geschichtsvermittler Konkurrenz durch andere Medien, erhalten haben. Hinzu kommt andererseits ein breitgefächertes Freizeitangebot, mit einer Überfülle an Erlebnisangeboten. Mit dem enormen Erfolg der Event- und Erlebniskultur werden auch neue Erwartungen und Anforderungen an Museen gestellt. Die traditionelle Legitimation des Museums als Ort der Bildung, als auch die Anziehungskraft der kulturhistorischen Objekte scheinen infrage gestellt zu sein. Forderungen nach neuen Gestaltungsformen werden gestellt, die auf die neuen Erwartungen reagieren und die Museen attraktiver machen sollen. Zunehmend taucht der Begriff der Szenographie auf, der die umstrittene Lösung für die schwierige Lage der Museen besonders durch neue Gestaltungs- und Präsentationsansätze bieten soll. Eine klare Definition scheint es jedoch nicht zu geben, vielmehr ist Szenographie als Ausdruck dieser Krise und der Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der Museen unter dem Eindruck der Entstehung von Science Centern und anderen Freizeitangeboten zu sehen, die zumindest in Teilaspekten, museale Aufgaben übernehmen. Jedoch treffen Vorschläge, die sich an kommerziellen Konzepten orientieren in Museumskreisen auf Ablehnung, da eine sich auf die Museen ausweitende Eventkultur befürchtet wird. In der Zeit vom 15.08.2001 bis 13.01.2002 fand im Historischen Museum Hannover (HMH) die Sonderausstellung ?Ehrgeiz, Luxus & Fortune. Hannovers Weg zu Englands Krone? (ELF) statt, die sich in ihrer Präsentationsästhetik als etwas Neues darstellte. Zudem war sie als Auftakt zur Neugestaltung der Landesgeschichtlichen Abteilung gedacht, womit sie sich sowohl als Sonderausstellung als auch als zukünftige Dauerausstellung für eine Betrachtung eignet und Mittelpunkt der Untersuchung werden soll. Gerade im Hinblick auf ihre dauerhafte Einrichtung lassen sich neue Entwicklungen aufzeigen, die auf einen Bruch mit der bisherigen Gestaltungspraxis im Museum hindeuten könnten. Am Beginn dieser Arbeit steht die Frage, was sich hinter dem Begriff Szenographie verbirgt und was dazu führte, dass er in einem Zuge mit [¿]