TEXT + KRITIK 218/219 - Marcel Beyer

'Er macht gern mit Sprache rum', schrieb Thomas Kling über Marcel Beyers Gedichte; seine lyrische sowie poetologische Auseinandersetzung mit Dichtern wie Gottfried Benn und Ezra Pound, Friederike Mayröcker und Ossip Mandelstam zeigt sich zuallererst im sprachlichen Material. Er sammelt sein Zeichenrepertoire aber nicht nur aus der Hochliteratur, sondern genauso aus Popsongs, aus der Werbung, aus flüchtig wahrgenommenen Graffitis. Seine Gedichte, seine Prosa, seine Essays verwandeln Alltägliches in literarisches Sprechen und sind das Gegenteil von Weltabgewandtheit. Beyers Texte entstehen im Umgang mit anderen Medien, in einem weiten Sinne des Wortes sind sie transmedial: die Medien kreuzend, sie vereinigend und verändernd. In den Jahren 2014 bis 2016 erhielt Beyer den Büchner-Preis, den Kleist-Preis, den Oskar-Pastior-Preis und den Literaturpreis der Stadt Bremen. Er war außerdem Lichtenberg-Poetikdozent in Göttingen, TransLit-Poetikdozent in Köln und hielt im Frühjahr 2016 die Frankfurter Poetikvorlesungen. Das zeigt: Beyer gehört zu den renommiertesten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.

Christof Hamann, geb. 1966, Professur für Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln. Zuletzt erschienen von ihm u.a. 'Was Fußball Macht. Zur Kultur unseres Lieblingsspiels' (2014, Mithg.) und 'Zwischen Normativität und Normalität. Zur diskursiven Position der 'Mitte' in populären Zeitschriften nach 1848' (2014).

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