Hedwig Pringsheim, Tochter der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, Ehefrau des Mathematikers Alfred Pringsheim, Mutter von Katia und Schwiegermutter von Thomas Mann, notierte und beurteilte in Tagebüchern, was sie im Laufe von 56 Jahren erlebte. Zwischen 1885 und 1941 geführt, umfassen die Tagebücher die Zeit vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus und dem Schweizer Exil. Vor dem Hintergrund der großen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen spielte sich das großbürgerliche Leben der jüdisch-emanzipierten Pringsheim- und bald auch der Mann-Familie ab. Die Tagebücher verzeichnen ihren Alltag, Lektüre, Reisen, Ausstellungs-, Konzert- und Theaterbesuche sowie Begegnungen mit Persönlichkeiten der gehobenen Münchner und Berliner Gesellschaft, werfen vor allem aber ein authentisches und zuweilen überraschend neues Licht auf Thomas Mann und seine Familie.Die nun vorliegenden ersten beiden Bände der achtbändigen Edition umfassen die Zeit der Etablierung im Arcisstraßen-Palais (Band 1: 1885-1891) und des Gesellschaftsskandals um den Roman ihrer Mutter 'Sibilla Dalmar' (Band 2: 1892-1897). Erschlossen werden die einzelnen Bände durch eine den jeweiligen Zeitraum erläuternde Einleitung und diverse Register, darunter ein detailliertes Personenregister.

Hedwig Pringsheim (1855-1942) war Schauspielerin und Salonière in München, ab 1905 Schwiegermutter von Thomas Mann.1939 Emigration in die Schweiz. Cristina Herbst, geb. 1946, war als Lektorin zuerst im Vittorio Klostermann Verlag dann bei S. Fischer intensiv mit Thomas Mann und seinem Umfeld beschäftigt und maßgeblich für die Planung und Realisierung der Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke von Thomas Mann zuständig. Seit 1999 ist sie ausschließlich mit der Edition der Tagebücher von Hedwig Pringsheim befasst.

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