Tageshospize. Ein gesundheitliches Versorgungsmodell für Deutschland?

Initiiert durch die Hospizbewegung und gestärkt durch die palliativmedizinische Expertise, sind in Deutschland stationäre Hospize, Palliativstationen und ambulante Palliativdienste entstanden. Auffallend in der deutschen Palliativversorgungslandschaft ist dabei die Unterrepräsentation von Tageshospizen als Bindeglied zwischen ambulanten und stationären Angeboten. Ziel von Tageshospizen ist es, den Lebensraum von mobilen, palliativ therapierten Patient*innen zu erweitern, soziale Isolation zu verringern, die Lebensqualität zu verbessern und An- und Zugehörige zu entlasten. So wird die Versorgung im häuslichen Umfeld gefördert und dem Wunsch der meisten Patient*innen nach einem Lebensende in der vertrauten Umgebung, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entsprochen. Im öffentlichen Diskurs wird der Wert dieser Versorgungsmöglichkeiten bisher nicht ausreichend diskutiert. Dieses Buch nimmt sich dem Thema Tageshospize für Erwachsene an und behandelt neben historischen und rechtlichen Grundlagen der Palliativversorgung, konzeptionellen Möglichkeiten von medizinisch-pflegerischen, psycho-sozialen und kreativ-therapeutischen Angeboten auch Realisierungsbedingungen und -herausforderungen.

Lena Pöhlmann, Jahrgang 1994, hat bereits vor und während Ihres Studiums Public Health/Gesundheitswissenschaften an der Universität Bremen (Abschluss 2018) umfassende praktische Erfahrungen im Bereich der Palliativversorgung sammeln können. Sie absolvierte unter anderem ein fünf-monatiges Forschungspraktikum in der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der LMU in München und ein fünf-monatiges Praktikum im englischen Hospiz Hospice in the Weald, in welchem sie umfangreiche Erfahrungen im Hospice Day Service sammeln konnte. Ebendiese Erfahrungen motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.