Tagesstrukturierung als Maßnahme in der Suchttherapie

Inhaltsangabe:Einleitung: ‘Ich hab´ mir oft gesagt: Hast Du ein Glück gehabt, dass Du den Weg hier her gefunden hast!’. So oder ähnlich äußerten sich die von mir befragten ehemaligen Teilnehmer einer Tagesstrukturierenden Maßnahme immer wieder. Sie hatten irgendwann den Entschluss gefasst, etwas gegen ihre Suchterkrankung zu unternehmen – und den meisten gelang, worauf Millionen Betroffene hoffen: Sie leben heute ein zufriedenes, abstinentes Leben. Das erreichten sie nicht zuletzt durch ihre Teilnahme an einem wunderbaren Projekt: Eine Tagesstrukturierende Maßnahme für Menschen mit Suchtproblematiken, die sich endlich aus ihrer Abhängigkeit befreien wollen. Hier finden sie tatkräftige Unterstützung, ein offenes Ohr und einen Ort, an dem sie ohne Scham über ihre Sorgen und Nöte sprechen können. Das die Notwendigkeit des Ausbaus, vor allem ambulanter Therapieplätze im Bereich der Suchterkrankungen, besteht, ist ohne Zweifel. Meldungen, wie die des Online-Magazins Focus, ‘Deutsche sind Schluckspechte!’ sollten uns aufhorchen lassen. Im Schnitt trinkt jeder Bundesbürger, nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), mehr als 10 Liter reinen Alkohol pro Jahr. Deutschland nimmt damit einen traurigen Spitzenplatz innerhalb Europas ein. Und der Stoff fordert seinen Tribut: Jährlich sterben ca. 23.000 Deutsche zwischen 20 und 65 Jahren an den Folgen ihres hohen Alkoholkonsums. 2005 starben insgesamt mehr Menschen in Folge ihres Alkoholkonsums als durch Suizide und Verkehrsunfälle zusammen. Im Jahr 2006 forderten die Volksdrogen Alkohol, Tabak und Medikamente erstmals mehr Kranke und Tote als die illegalen Drogen. Nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten 7 g reinen Alkohols pro Tag als unbedenklich. Bedenkt man allerdings, das 0,33 Liter Bier bereits 13 g, ein Glas Wein oder Sekt (0,2 l) sogar 16 g, ein Kräuterlikör (2,0 cl) 5,2 g, ein Whiskey (2,0 cl) 7 g und ein Korn (2,0 cl) 5 g reinen Alkohol enthalten, wird klar, wie schnell diese, als unbedenklich geltende Grenze überschritten ist. Hinzu kommt, dass an mindestens vier Tagen pro Woche laut WHO-Empfehlung kein Alkohol konsumiert werden sollte. Geht man einmal mit offenen Augen zu etwas späterer Stunde über Stadtfeste, wird schnell klar, dass nicht viele Bundesbürger mit den Empfehlungen der WHO vertraut zu sein scheinen… So fehlt es unseren Kindern und Jugendlichen viel zu oft an konstruktiven Beispielen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Droge [...]

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