Tathandlung und absolutes Ich bei Fichte. Eine Untersuchung des ersten Paragraphen der 'Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre' (1794)

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Einführung in die Philosophie Johann Gottlieb Fichtes bietet eine nähere Betrachtung des ersten Paragraphen der Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre von 1794. Fichte beansprucht mit seiner Wissenschaftslehre nicht weniger als eine Letztbegründung allen Wissens zu leisten, und entfaltet zu diesem Zwecke eine Egologie, die das transzendentalphilosophische Programm Immanuel Kants fortführt. Jene Egologie ist keine Metaphysik des Subjekts, sondern der Versuch, mehrere Formen der Selbstbezüglichkeit des Ichs miteinander zu verknüpfen. Die Wissenschaftslehre und damit auch die Begründung menschlichen Wissens ankern bei Fichte im absoluten Ich. Dieses ist kein personelles, konkretes Ich, sondern reine Selbstbezüglichkeit, verstanden als unbestimmte und mit sich selbst identische Tätigkeit. Jene Tätigkeit bezeichnet Fichte als Tathandlung. Absolutes Ich und Tathandlung sind Prinzipien des Selbstbewusstseins. Fichte war der Ansicht, dass sich Selbstbewusstsein und Ich nur dann konsistent denken lassen, wenn jene Prinzipien mitbedacht würden.