Tatort: 'Duisburg-Ruhrpot'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Die Republik im Fadenkreuz - Der Tatort als Spiegel der bundesrepublikanischen Gesellschaft (1970-2000), Sprache: Deutsch, Abstract: Jeden Sonntag-Abend ab viertel nach Acht fiebern bis zu 10 Millionen Zuschauer in Deutschland vor den Fernsehapparaten mit den Ermittlern der erfolgreichsten deutschen Kriminalfilm-Reihe mit: es ist TATORT-Zeit. Seit über 35 Jahren verteidigt der TATORT mehr als erfolgreich seinen traditionellen 90-Minuten-Sendeplatz im Ersten Programm. Warum aber konnte und kann der Tatort sich so lange im TV behaupten? Die ARD hat dafür selbst folgende Erklärung: 'Der TATORT ist erfolgreich, weil er realistisch ist. Seine Kommissarinnen und Kommissare sind ein Abbild unserer gesellschaftlichen Verhältnisse. Dazu zählt der Familienvater Freddy Schenk genauso wie die alleinerziehende Mutter Inga Lürsen, die Frauenhelden Batic, Leitmayr und Menzinger, die verwitwete Klara Blum oder die verliebte WG-Mitbewohnerin Charlotte Lindholm.' Jochen Vogt, der Herausgeber von MEDIENMORDE, findet noch weitere Gründe für die Erfolgsgeschichte des TATORTs. Als gegen Ende der sechziger Jahre in Deutschland der Bedarf nach einer bodenständigen Fernseh-Krimi-Serie stieg, die als Gegengewicht zu den zunehmend beliebten US-amerikanischen Importen fungieren sollte, entwickelte die ARD ein Konzept, das 'eine Erfolgsgeschichte aus dem Geiste der Verlegenheit und des Kompromisses' wurde. Zunächst hatte die Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkgesellschaften Deutschlands aufgrund ihrer schwerfälligen Struktur das Nachsehen und das ZDF befriedigte mit der Serie DER KOMMISSAR zuerst den Bedarf nach einer TV-Krimi-Serie. Doch gerade die für Entscheidungen und Planungen eigentlich hinderliche föderale Struktur der ARD trug zum Erfolg des TATORTs bei. Der damalige Fernsehspiel-Koordinator des Ersten Horst Jaedicke war sich des Problems der eigenständigen Sendeanstalten bewusst, sah aber auch genau darin die reizvolle Chance, eine kriminalistische Serie mit landschaftlich unterschiedlichen Schauplätzen und wechselnden Ermittlern zu schaffen...

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