Teledolmetschen und das 'Remote Interpreting Project'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Dolmetschen / Übersetzen, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (FTSK Germersheim), Veranstaltung: Einführung in die Dolmetschwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Zeit erfahren die Medien eine unglaublich schnelle und progressive Entwicklung. Dies führt zu immer mehr Herausforderungen an das Berufsfeld eines Dolmetschers. Man spricht von Dolmetschen in den neuen Medien. Dafür werden Bezeichnungen wie 'remote interpreting', 'teleconference', videoconference' und 'multilingual videoconference' verwendet. Allein durch diese unterschiedlichen Begrifflichkeiten ist in diesem Zusammenhang zu erkennen, dass alles an einer immerwährenden fortschreitenden Entwicklung teilnimmt. In Westeuropa kamen Mitte des 20. Jahrhunderts neben den klassischen Formen des Konferenzdolmetschens immer wieder neue Formen auf. Diese sind TV-Dolmetschen, Filmdolmetschen, Telefondolmetschen, Remote Interpreting, Voice over und Webcasting. Hierbei wurde einerseits zwischen Konferenzen mit Verdolmetschungen über eine Satellitenverbindung und andererseits Konferenzen mit Verdolmetschungen über eine ISDN-Leitung unterschieden. Ende der 90er Jahre wurden vermehrt Verdolmetschungen über eine ISDN-Leitung abgehalten, wie bei der Konferenz der Vereinten Nationen über Kinderrechte in Genf 1999. Die Übertragung verlief von Wien nach Genf und es wurde in 6 Sprachen simultan gedolmetscht, wobei die Bildübertragung auf eine Großleinwand erfolgte. Die Dolmetscher hatten Blick auf einen Ausschnitt des Konferenzsaals mit den Teilnehmern im Hintergrund und sahen den Vorsitzenden in einer Nachaufnahme und den jeweiligen Redner in einer Großaufnahme. Noch im gleichen Jahr im April fand das Remote Interpreting Project der International Telecommunication Union ITU und der Ecole de Traduction et d' Interprétation ETI statt. Es wurde die Verdolmetschung einer Sitzung der ITU in französisch durchgeführt und gleichzeitig von Dolmetschern am selben Ort und von Dolmetschern an der ETI über einen Monitor durchgeführt.