"Terror-Teufel, Horror-Fahrt, Angst!". Berichterstattung von Qualitäts- und Boulevardpresse zum Terroranschlag in Berlin im Dezember 2016

Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Universität Passau (Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Masterarbeit untersucht im Allgemeinen die Berichterstattung deutscher Zeitungsmedien über den Terroranschlag in Berlin im Dezember 2016. Die Arbeit knüpft damit an das weitumfassende Forschungsgebiet der Terrorismusberichterstattung an, welches auch zur allgemeinen Orientierung herangezogen wird. Auf der theoretischen Grundlage der Framing-Forschung sowie der Dramatisierung und Visualisierung journalistischer Inhalte wird der zentralen Frage nachgegangen, ob und wenn ja, welche wiederkehrenden inhaltlichen Muster (Medien-Frames) zu finden sind sowie welche Dramatisierungsstrategien in der Berichterstattung zum Einsatz kommen. Zur Überprüfung der zentralen forschungsleitenden Frage werden insgesamt 846 Artikel aus insgesamt acht Zeitungen in einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht. Jeweils vier Medien sind dabei dem Qualitäts- beziehungsweise Boulevardgenre zuzuordnen. Die Grundannahme ist, dass Boulevardmedien andere inhaltliche Medien-Frames als Qualitätszeitungen aufweisen und außerdem verstärkt Dramatisierungs- und Visualisierungsstrategien nutzen. In der Berichterstattung zum Terroranschlag in Berlin lassen sich deutlich voneinander abzugrenzende Medien-Frames identifizieren. Im Laufe der Berichterstattung wird deutlich, dass zu unterschiedlichen Zeitpunkten verschiedene Medien-Frames in besonderem Maße präsent sind. So widmet sich die Berichterstattung unmittelbar nach dem Anschlag den Reaktionen und Konsequenzen des Anschlags. Infolgedessen rückt mehr und mehr die Sicherheitsdebatte in den Vordergrund bevor auf Versäumnisse in der Terrorismusbekämpfung sowie die allgemeine Bedrohung durch den Islamischen Staat eingegangen wird. Unterschiede bezüglich der Medien-Frames fallen zwischen Boulevard- und Qualitätszeitungen allerdings gering aus. Bezüglich der Dramatisierung und Emotionalisierung der Berichterstattung lässt sich die grundsätzliche Annahme hingegen größtenteils bestätigen. Gemäß den Erwartungen nutzen Boulevardzeitungen verstärkt Dramatisierungsstrategien bezüglich der sprachlichen Mittel sowie der Verwendung von Bildmaterial. Vor allem die Ergebnisse zur Dramatisierung in der Medienberichterstattung sind konsistent mit bisherigen Untersuchungen von Qualitäts- und Boulevardmedien.

Weitere Produkte vom selben Autor