The Vampire in Literature: A Comparison of Stoker's 'Dracula' and Rice's 'Interview with the Vampire'

Bachelor Thesis from the year 2010 in the subject English Language and Literature Studies - Literature, grade: 1,7, University of Stuttgart, language: English, abstract: Die Figur des Vampirs besteht bereits seit Jahrhunderten und hat bis heute nichts an ihrer Anziehungskraft verloren. Auch wenn die literarische Darstellung des Vampirs nicht mehr viel gemein hat mit den historischen Ursprüngen, so beruht der Vampirglaube doch auf wahren Begebenheiten und wurde auf dessen Höhepunkt im 18. Jahrhundert mit einer Kombination des damaligen Wissens, aber auch Aberglauben, interpretiert. So sind etwa die sogenannte Vampirkrankheit und deren Symptome heutzutage medizinisch erklärbar. In der Literatur legte Bram Stoker mit seinem Roman Dracula den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Vampirs. Er schuf etwas Unheimliches, ein Monster in der Gestalt eines Gentleman. Gleichzeitig behandelte er unterdrückte moralische Aspekte und Sexualität im viktorianischen Zeitalter. Das Böse, der Gesellschaft Abtrünnige wurde in Gestalt des Wiedergängers personifiziert. Grenzen zwischen Gut und Böse, Mensch und Nicht-Mensch, Tod und Leben werden verwischt und unkenntlich gemacht. Erst Anne Rice gelang es mit ihrer Chronik der Vampire, besonders mit dem ersten Roman Interview mit einem Vampir, die Welt der blutsaugenden Geschöpfe auf den Kopf zu stellen. Ihre Vampire waren nicht mehr die seelenlosen Monster, sondern verehrte Wesen, deren Zustand zwischen Leben und Tod als Geschenk und nicht als Fluch angesehen wurde. Das Fremde und Andere in Gestalt des Grafen Dracula wurde verdammt, das Leben von Rice Vampiren allerdings als äußerst erstrebenswert erachtet. Wurden in dieser Arbeit nur zwei, wenn auch sehr grundlegende, Werke mit weitreichender Verbreitung behandelt, so zeigt sich bereits hier, dass es die eine stereotype Darstellung des Vampirs nicht gibt. Zwar herrscht eine etwaige Vorstellung vom Aussehen und Verhalten eines Wiedergängers. So besitzt ein Vampir etwa lange, spitze Zähne, bleiche Haut, meidet das Sonnenlicht und ernährt sich von Blut. Jedoch ist die literarische Darstellung derart facettenreich, dass es schwer, wenn nicht gar unmöglich ist, eine genaue Definition zu geben. Die Figur des Wiedergängers verändert sich mit der Zeit und hängt ebenso von der Epoche, in der er erschaffen wurde, ab. Großen Einfluss nehmen dabei die moralischen Vorstellungen, Verlangen und Restriktionen der jeweiligen Ära. Das Fremde und Andere in der Personifikation des Vampirs stellt etwas Unheimliches und Unterdrücktes dar. Etwas, das die Menschen fürchten, nach dem sie sich aber gleichzeitig auch sehnen.

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