Theoretisch-philosophische Entwicklung Herbert Marcuses anhand seiner Werke "Der eindimensionale Mensch" und "Versuch über die Befreiung"

Exzerpt aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1, Technische Universität Chemnitz (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Revolutionsfantasien der Nachkriegsepoche, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum theoretischen Stichwortgeber der neuen antiautoritären Linken avancierte der im kalifornischen Exil lebende Herbert Marcuse. Marcuse floh 1933 aus Berlin über Genf und Paris nach New York, wo er 1934 am Institut für Sozialforschung angestellt wurde. In den folgenden Jahren arbeitete er für die amerikanische Regierung und lehrte an verschiedenen Universitäten, bis er 1954 eine Professur für Philosophie an der Brandeis University erhielt. Zwischen 1967 und 1969 befand er sich auf Vortragsreise durch Europa, wo er Zeuge der Studentenbewegungen in Paris und Berlin wurde. Zur ¿weltberühmten intellektuellen Symbolfigur der Studentenrevolte¿ wurde Herbert Marcuse keineswegs über Nacht. Es bedurfte eines langen, an der gesellschaftlichen Wirklichkeit orientierten Erkenntnisprozesses. Marcuse selbst bezeichnete seine Arbeiten als ¿Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft¿ ¿ so der Untertitel des ¿eindimensionalen Menschen¿. Und um die Fehlentwicklungen in den modernen Industriegesellschaften ging es ihm. Marcuse untersuchte die Gründe, die den Menschen auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung zu seinen grausamsten Dynamiken bewegt, womit er auf Kriege, totalitäre Regime und Massenmord abzielte. Er fragte nach den Mechanismen in Technik, Wirtschaft und Politik, welche die Vernunft des Menschen pervertieren, ihn geistig verarmen lassen und die jeden kritischen Gedanken so wirkungsvoll im Keim ersticken. Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die theoretisch-philosophische Entwicklung Herbert Marcuses anhand seiner Werke zu untersuchen und zu beschreiben. Schwerpunkt stellt jene Entwicklung dar, die Marcuse vom ¿Eindimensionalen Menschen¿ (1964) zum ¿Versuch über die Befreiung¿ (1969) nimmt. Zunächst zeichnet er noch ein tief-pessimistisches Bild der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, die eine Gesellschaft ohne Opposition sei, der status quo wäre im Innern des Menschen fixiert. Welche gesellschaftliche Entwicklung bewegt ihn also dazu, von seiner Position abzuweichen und dem Menschen eine positivere Zukunft zuzugestehen? Auf welchen Annahmen baut Marcuse mögliche Alternativen einer befreiten Gesellschaft auf? Für die vorliegende Arbeit von entscheidender Bedeutung sind die Theorien Karl Marx¿, wie er sie mit der Kritik der politischen Ökonomie in seinem Hauptwerk ¿Das Kapital¿ darlegt. Des Weiteren werden die ¿Psychoanalyse¿ Siegmund Freuds und die darin entwickelte Trieblehre...

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