Theorie des Krieges

In seiner tiefschürfenden geistesgeschichtlichen Analyse der Theorien zum Krieg, die ihn von den Ideen Clausewitz' über Marx' und Engels' Positionen hin zu Lenins Nachdenken über diesen grundlegenden Ausnahmezustand führen, zeigt Panajotis Kondylis, was es bedeutet, Krieg als letztmögliches Instrument zu sehen, um die Machtansprüche der Politik durchzusetzen. Er unterzieht die Armee und ihre gesellschaftliche Funktion einer kulturgeschichtlichen Untersuchung, zeigt, wie sich der Krieg auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt, analysiert aber auch Strategien und Taktiken von Kriegsparteien sowie die Rolle von Guerilla und Milizen. In seiner von geschichtlichem Wissen durchdrungenen Kriegstheorie geht es ihm aber nicht nur um den Krieg selbst, sondern insbesondere um die anthropologischen Komponenten, die zum Krieg führen.

Panayotis Kondylis, 1943 in Olympia geboren, lebte als Philosoph in Athen, wo er 1998 verstarb. Er studierte Philosophie in Heidelberg und wurde dort bei Dieter Henrich promoviert. Er übersetzte unter anderem Marx, Cassirer, Carl Schmitt und Machiavelli ins Griechische und arbeitete zu Begriff und Prämissen der Aufklärung, philosophischer Polemik und den unhinterfragten Voraussetzungen europäischer Weltbilder. 

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