Theorie des sozialen Handelns (Thomas Luckmann)

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Note: sehr gut, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Seminar: Interaktionstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Der Alltag eines Menschen ist geprägt von einer Fülle unterschiedlicher Handlungen. Es gibt kleine routinisierte Handlungen, wie Wecker stellen, Zähne putzen oder Kaffee kochen und große bedeutungsvolle Handlungen, wie eine Hochzeit, eine Bergbesteigung oder die Fertigstellung einer wissenschaftlichen Arbeit. Auch wenn nicht alles im menschlichen Leben Handeln ist, so besteht doch das elementare Grundgerüst jeden Tages im Prinzip aus einer Aneinanderreihung von Handlungen. Diese Verkettung, mit welcher sich der Mensch tagtäglich konfrontiert sieht, wird oft in ihrer Bedeutung nicht bewußt wahrgenommen: im Zusammenleben von Mitgliedern einer Gesellschaft muß der Mensch zum Überleben handeln. Ein Leben mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit ist denkbar, ein Tag gänzlich ohne Handlungen dagegen bleibt allein der Phantasie vorbehalten. Wir leben mit anderen Menschen, handeln für oder gegen andere. Die menschliche Gesellschaft kann aus diesem Blickwinkel auch als konkreter Handlungszusammenhang von Mitmenschen betrachtet werden und ist bereits - entstehungsgeschichtlich gesehen - das Ergebnis einer langen Handlungsfolge. Es ist schwierig, die Komplexität menschlichen Handelns zu beschreiben und in Worte zu fassen. Diese Arbeit möchte trotzdem den Versuch wagen, das soziale Handeln als eine alltägliche Leistung in ihren Grundzügen zu umreißen. Im ersten Teil sollen die wichtigsten Grundlagen einer Beschäftigung mit menschlichem Handeln benannt werden - im Vordergrund stehen hierbei v.a. Aussagen zur Begrifflichkeit und ein kurzer geschichtlicher Abriß der Handlungstheorie. Der Schwerpunkt der Arbeit befaßt sich mit der Theorie des sozialen Handelns von Luckmann - hier soll ein möglichst differenziertes Bild der Handlungsstruktur sowie des Handlungsvollzugs in seinen Grundzügen entwickelt werden. [...]