Theorien der deutschen Außenpolitik und ihre Umsetzung an Praxisbeispielen von 1991 bis 2011

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: keine, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hegemonie, Machtgleichheit oder Weltgesellschaft ¿ zum Begriff der internationalen Ordnung, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 3. Oktober 1990 ist die Bundesrepublik Deutschland nicht nur wiedervereinigt, sondern auch zum ersten Mal seit 1945 wieder eine uneingeschränkt souveräne Nation. Doch hat das vereinigte Deutschland das ¿Potenzial einer europäischen Großmacht¿, wie der Erlanger Historiker Gregor Schöllgen meint? Dies ist in Wissenschaft und Politik genauso umstritten wie die Frage, ob Deutschland eine ¿selbstbewusste Nation¿ ist, die gemäß den selbst definierten nationalen Interessen ihren ¿deutschen Weg¿ gehen darf. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder bejahte diese Frage jedenfalls ganz ausdrücklich, als er im August 2002 das eigenständige Handeln Deutschlands in der Irak-Frage begründete. Diese Position ist jedoch bis in die Gegenwart hinein keineswegs Konsens in der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Frage, nach welchen Grundsätzen und Prinzipien die deutsche Außenpolitik gestaltet werden soll, beschäftigen sich zahlreiche Historiker und Politikwissenschaftler. Dabei haben sich zwei sehr heterogene Denkschulen herausgebildet. Die einen vertreten die Position, Deutschland solle sich außenpolitisch an zivilen Zielen wie der Einhaltung von Menschenrechten und der Prävention von Kriegen orientieren. Die andere Richtung erwartet, dass Deutschland die Rechte eines souveränen Staates auch dazu nutzt, um ¿ wie jeder andere Staat auch ¿ die eigenen nationalen Interessen zu definieren und dass es diese dann auch selbstbewusst gegenüber anderen Staaten und internationalen Organisationen vertritt. Anschließend sollen verschiedene herausragende Stationen deutscher Außenpolitik von 1991 bis 2011 vorgestellt werden. Im Zentrum sollen dabei Positionen und Äußerungen der jeweiligen Bundeskanzler und Außenminister Deutschlands stehen und ihre Auswirkungen auf andere Staaten und internationale Organisationen. Die Meinungen der deutschen Opposition werden dabei im Falle von besonderer Relevanz auch berücksichtigt. Daneben sollen jedoch auch die unterschiedlichen Meinungen deutscher Historiker und Politologen einander gegenüber gestellt werden.