Therapeutisches Reiten bei Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung

Das Therapeutische Reiten birgt eine große Chance der Förderung von Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Durch das naturgegebene Zusammengehörigkeitsgefühl, die 'Biophilie', besteht beim Menschen eine Affinität und Verbundenheit zum Tier. Dies macht man sich im Bereich des Therapeutischen Reitens für Autisten zu Nutze. Da Pferde nicht den Inhalt des menschlichen Wortes verstehen, muss in diesem Zusammenhang eine spezielle gemeinsame Verständigungsebene gefunden werden. Die Basis der Kommunikation liegt somit nach Watzlawick in der analogen Kommunikation. Der Dialog während des Therapeutischen Reitens ist geprägt von Körperhaltung, Mimik, Blickkontakt, Gestik und Körperkontakt. Die natürliche nonverbale Kommunikation zwischen Mensch und Pferd mobilisiert Ressourcen der autistischen Kinder, deren Beeinträchtigungen vor allem im Bereich der Kommunikation und der sozialen Interaktion liegen. Um eine professionelle Anerkennung als Heil- und Hilfsmittel zu erreichen muss jedoch zukünftig evidenzbasiert und umfangreicher geforscht werden und das Qualitätsmanagement auf diesem Gebiet vorangetrieben werden. Im Bereich des Therapeutischen Reitens wird immer wieder auffällig, dass ein Pferd einen Einfluss auf den Patienten hat, der sich nicht nur auf körperliche, sondern auch auf geistige und seelische Aspekte bezieht. Die Fragen, die sich hierbei stellen sind: Wie kommt es zu diesen Einflüssen? Und mit welchen Einflüssen wirkt das Pferd auf die Beeinträchtigungen der sozialen Interaktion und der Kommunikation eines ASS-Kindes während des Therapeutischen Reitens?

Katrin Herten wurde 1982 in Mönchengladbach geboren. Nach ihrem Staatsexamen als Physiotherapeutin sammelte die Autorin umfassende Kenntnisse in diesem Bereich. Wichtige praktische Erfahrungen machte sie sowohl in einem Krankenhaus, als auch in Physiotherapiepraxen und im Bereich des Therapeutischen Reitens. Die berufliche Weiterentwicklung trieb die Autorin stets voran, welche zu zahlreichen physiotherapeutischen Zusatzqualifikationen führte. Frau Herten ist Manual Therapeutin, weist Weiterbildungen in Lymphdrainage, PNF, Sportphysiotherapie und Krankengymnastik am Gerät auf. Ihr berufsbegleitendes Studium Gesundheit & Management für Gesundheitsberufe schloss die Autorin im Jahr 2015 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Science sehr erfolgreich ab. Geprägt durch ihre Tätigkeit im Bereich des Therapeutischen Reitens entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse an den psychologischen und kommunikativen Eigenschaften von Kindern mit Autismus.