Thomas Mortons 'New English Canaan' als kolonialwirtschaftliche Werbemaßnahme

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 2+, Justus-Liebig-Universität Gießen (Anglistik), Veranstaltung: 'Amerikanische Kolonialliteratur', Sprache: Deutsch, Abstract: Ist Thomas Mortons New English Canaan eines der ersten kolonialwirtschaftlichen Werbemittel statt nur satirische Kritik an den spaßfeindlichen Puritanern? In der vorliegenden Hauptseminarsarbeit soll untersucht werden, inwiefern Thomas Mortons New English Canaan als Werbemaßnahme für die Kolonialwirtschaft zu interpretieren ist. Dieser Ansatz bietet eine alternative Sichtweise auf Mortons Werk, das bisher selten im Kontext von transatlantischen ökonomischen Interessen gedeutet wurde. Stattdessen wurde es im literaturwissenschaftlichen Diskurs vorwiegend auf die satirische Kritik an der puritanischen Ablehnung von Vergnügen reduziert, was der Vielschichtigkeit des Buches nicht gerecht wir. Da die in New English Canaan beschriebenen wirtschaftlichen Möglichkeiten des kolonialen Handels den Schwerpunkt dieser Arbeit darstellen, sollen vornehmlich die ersten zwei Bücher von Mortons Werk, die sich mit Neuengland, seinen natürlichen Ressourcen und den amerikanischen Ureinwohnern beschäftigen, analysiert werden. Wichtig sind hierbei die Motive des Autors, ihre Umsetzung und die angesprochene Zielgruppe. Zu erörtern ist, worin laut Morton die wirtschaftliche Attraktivität des Standorts Neuengland besteht. In diesem Kontext gilt besondere Aufmerksamkeit der Darstellung der Ureinwohner Amerikas im Hinblick auf ihre Eignung als Arbeitskräfte und Handelspartner. Als Einstieg werden sowohl relevante Aspekte von Mortons Biografie als auch der historische Kontext umrissen.