Thomas Rusters Modell 'für eine neue Gestalt des kirchlichen Amtes' und dessen Implikationen für die Frage nach der Frauenordination in der katholischen Kirche

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,00, Universität Salzburg (Systematische Theologie), Veranstaltung: Vertiefungsseminar aus Dogmatik (Priestertum der Frau: Argumente pro und contra), Sprache: Deutsch, Abstract: Ist die theologische Reflexion auf die Frage, ob auch Frauen die heiligen Weihen empfangen können, von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn Hans Urs von Balthasar seine 'Gedanken zum Priestertum der Frau' damit einleitet, dass er feststellt, dass '[d]ie Forderung, Frauen zum Weihepriestertum zuzulassen, [...] sich wesentlich auf soziologische, nicht auf theologische Erwägungen' stützt? Und ist also mit der Erklärung Papst Johannes Pauls II. aus dem Jahre 1994 im Apostolischen Schreiben »Ordinatio Sacerdotalis«, 'daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben' endgültig das letzte Wort gesprochen , wirklich 'jeder Zweifel [...] beseitigt'? Wenn sowohl der Katechismus der katholischen Kirche , als auch der aktuelle und rechtsgültige Codex des katholischen Kirchenrechts, der CIC 1983 konstatiert, dass '[d]ie heilige Weihe [...] gültig nur ein getaufter Mann [empfängt]' , läuft dann die bewusst offen gehaltene Frage Karl Rahners 'Priestertum der Frau?' - mit der er 1977 einen Beitrag in den »Stimmen der Zeit« betitelte - von vornherein ins Leere? Sicherlich ist von einem Theologen vom Formate Karl Rahners kaum zu erwarten, dass er sich unsinnigen, weil letztgültig beantworteten, Fragen stellt. Genauso weist schon das große Spektrum an theologischen Positionierungen zur Frage des Frauenpriestertums darauf hin, dass die damit verbundenen Fragestellungen, Problemlagen und Argumentationsmodelle, komplizierter und deutungspluraler zu sein scheinen, als die suggerierte Eindeutigkeit und Endgültigkeit im Schreiben Papst Johannes Pauls II. vermuten lässt. Wie notwendig eine solche ist, zeigt sich einerseits in der hohen Emotionalität , mit der die Debatte auf beiden Seiten seit Jahrzehnten geführt wird. Andererseits und vor allem jedoch an der Dringlichkeit, die sich aus den theologischen Fragestellungen unmittelbar ergibt. Zwar scheint es zu stimmen, dass die Forderung zum Priestertum der Frau zuvorderst aufgrund soziologischer (nicht theologischer!) Überlegungen virulent wurde, wie Hans Urs von Balthasar - eingangs schon zitiert - konstatiert . Allerdings ist mit Wolfgang Beinert ebenso festzuhalten, dass das Thema Frauenordination auch zwei ganz zentrale Felder katholischer Theologie besetzt. Zunächst die ganze Palette dogmatischer Traktate wie Schöpfungs- und Sakramentenlehre, Anthropologie, Christologie, Ekklesiologie, Mariologie, uvm. ....

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