Thomas von Aquin

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Moderne Interpretation klassischer Philosophen, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas von Aquin wollte der Theologie den Charakter einer Wissenschaft geben und unternahm den Versuch einer neuen Grundlegung der christlichen Philosophie und Theologie. Zur Klärung der Glaubensgeheimnisse wird dabei die natürliche Vernunft herangezogen, insbesondere das philosophische Denken des Aristoteles. Thomas erlebte in seiner Zeit Gegensätze zwischen den Anhängern des Augustinus, der das Prinzip des menschlichen Glaubens betont, und den Anhängern Aristoteles, der von der Erfahrungswelt und der darauf aufbauenden Erkenntnis ausgeht. Thomas stellt die Frage nach einer möglichen Synthese von Philosophie und christlicher Heilsgeschichte, indem er aufzeigen will, dass sich beide Lehren nicht widersprechen, sondern ergänzen können. Einiges kann nach Thomas nur durch Glauben und Offenbarung erklärt werden, anderes nur durch Vernunft. Die Philosophie dient zur Untermauerung der christlichen Glaubenspräambeln. Thema dieser Arbeit sind die Ausführungen des Scholastikers zum Gesetz vor dem Hintergrund, inwieweit seine Thesen philosophisch gewertet werden können. Einleitend wird der Umfang des Schaffens von Thomas skizziert und der Lex-Traktat in sein Gesamtwerk eingeordnet. In den folgenden Abschnitten wird das thomistische Gesetz analysiert, im Rahmen dieser Arbeit insbesondere mit Blick auf grundsätzliche Thesen. Dazu habe ich mich in erster Linie auf den Primärtext bezogen, übersetzt von Josef F. Groner. Sekundär waren die Interpretationen von Wolfgang Kluxen und Stefan Lippert sehr aufschlussreich. Anthony Kenny und Michael Wittmann lieferten ergänzende Kenntnisse zur thomistischen Ethik und zur Rezeption antiker Quellen. Das göttliche Gesetz wird in der vorliegenden Arbeit nur am Rande behandelt, da es als theologischer Sonderfall bezeichnet werden kann. In dieser Arbeit ist das ewige Gesetz als metaphysischer Überbau von Bedeutung und die Ableitung des menschlichen Gesetzes aus dem natürlichen Gesetz. Die Arbeit schließt mit einem Resümee in dem dargelegt werden soll, inwieweit dieses theologische Konstrukt vom Gesetz philosophisch relevant sein kann.

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