Tiergestützte Therapien. Geschichte und Nutzen der heilenden Beziehung zwischen Menschen und Tieren

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die heutige Gesellschaft scheint zweigespalten im Umgang mit den Tieren und der Umwelt. Früher waren sie Nutztiere, die der Lebenserhaltung und Ernährung der Menschen dienten. Heute gelten einige Tiere als 'Helfer und Heiler', sind manchmal gar Partnerersatz und werden aufwendig umsorgt und gepflegt. Es gibt (Wellness-) Hotels für den geliebten Vierbeiner, homöopathische Therapien, kostspielige medizinische Versorgungen und Operationsmöglichkeiten und Tierfriedhöfe. Tiere fungieren als Servicetiere, zum Beispiel als Begleithund für Körperbehinderte oder für Blinde, aber auch Katzen, Schafe, Lamas und andere Nutztiere werden in Besuchsdiensten oder Therapien eingesetzt. Mit der Entdeckung positiver Wirkfaktoren durch die Tiere wird von der Entwicklung eines neuen Wissenschaftszweiges, der 'Mensch-Tier-Beziehung', gesprochen,1 dessen Konturen noch nicht ganz klar sind. Strenggenommen hätte diese Wissenschaft noch nicht einmal einen Namen.2 'Im Spiel sind folgende Wissenschaften: menschliche und tierische Verhaltensforschung, allgemeine und spezielle Psychologien, Psychoanalyse und Psychiatrie, Soziologie, Pädagogik, Gerontologie, Sozialisationsforschung, Human- und Veterinärmedizin.'3 Andererseits nimmt die Umweltzerstörung (siehe den oft genannten 'Klimawandel') und damit auch die Ausrottung von Tierarten zu. In Tierversuchen, Massentierhaltungen und 'modernen' Züchtungen werden Tiere gequält und dienen der menschlichen Gesellschaft ohne Rücksicht auf ihre Empfindungen. Der Alltag des Menschen wird vielfach technisiert und dabei scheint die Sehnsucht nach der Natur zu wachsen. Slogans wie 'Zurück zur Natur' oder 'Urlaub auf dem Bauernhof' hört man vielfach. Es sei daher die Herausforderung des 21. Jahrhunderts, der zunehmenden Umweltzerstörung entgegen zu wirken und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Umwelt und Mensch anzustreben.4 Der Mensch scheint zu merken, dass er ohne die Natur und den Bezug dazu (in Form von Tieren) nicht leben kann und ihm etwas fehlt.